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20.11.2014

Biermarkt Schweiz wächst um 1.4 Prozent

Brauer sorgen sich wegen Swissness-Bestimmungen

Das Braujahr 2013/2014 begann wettertechnisch gesehen vielversprechend. Namentlich der sonnenreiche Frühling 2014 liess positive Erwartungen zu, die aber durch die verregneten Sommermonate getrübt wurden. Auch Bundesbern hält die Braubranche in Atem: Die geplante Swissness-Ausführungsbestimmung könnte dazu führen, dass heimisches Bier nicht mehr als Schweizer Bier ausgelobt werden darf.

Der Biermarkt Schweiz verzeichnete im abgelaufenen Braujahr (vom 1. Oktober 2013 bis 30. September 2014) eine Zunahme von 1.4 Prozent oder 63'200 Hektoliter Bier auf 4'642'944 hl. Das sind gut 464 Millionen Liter.

Der Inlandausstoss der Schweizer Brauereien nahm um 0.3 Prozent auf 3'397'640 hl zu, was einem Marktanteil von 73.2 Prozent entspricht (0.7 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr). Die Bierimporte nahmen um 4.3 Prozent zu und beliefen sich insgesamt auf 1'245'304 hl.

Das Wetter ist für den Brauer der beste Verbündete. An warmen Tagen steigt die Lust auf ein frisches Bier. "Diese Wetterfühligkeit führt aber auch dazu, dass verregnete Monate wie der Juli und August 2014 negative Spuren hinterlassen", erklärt Dr. Markus Zemp, Präsident des Schweizer Brauerei-Verbandes. Gerade aus diesem Grund werte er das Wachstum von 1.4 Prozent positiv.

1990 belief sich der Inlandausstoss der Schweizer Brauereien noch auf 4.18 Millionen Hektoliter. Heute sind es fast 19 Prozent weniger, obwohl die Bevölkerung seither um über 20 Prozent zugenommen hat.

Marktführer sind nach wie vor die Braukonzerne Feldschlösschen und Heineken mit einem Anteil am Inlandausstoss von schätzungsweise 48% resp. 25%. Dahinter folgen mit beträchtlichem Abstand die drei grössten Brauereien in Schweizer Hand: Ramseier, Locher und Schützengarten bringen es zusammen auf einen Anteil von rund 16%.

Eine Gruppe von 15 mittelgrossen Brauereien mit einem Ausstoss zwischen 5000 und 40'000 hl hält zusammen einen Anteil von gut 9%. Zu dieser Gruppe gehören unter anderem Falken, Rugenbräu, Boxer, Müller, Sonnenbräu, Egger, Rosengarten, Turbinenbräu, Doppelleu, Baarer Bier und Felsenau.

Ausserdem gibt es 24 Brauereien mit einer Jahresproduktion von 1000 bis 5000 hl, die insgesamt aber nur einen Anteil von 1.5% haben. Die 429 kleinsten Produzenten (mit weniger als 1000 hl) bringen es zusammen nicht einmal auf 1 Prozent. Zurzeit sind 473 aktive Braustätten bei der Eidgenössischen Zollverwaltung registriert. 1985 waren es noch gerade 35.

Vor grossen Herausforderungen

Der Schweizer Brauereiverband zeigt sich besorgt wegen der Politik. In den Ausführungsverordnungen zu den Swissness-Bestimmungen möchte Bundesbern die Anrechnung des Wassers als Rohstoff für Lebensmittel an die Swissness ausschliessen. Die Absicht dahinter ist, Missbrauch zu unterbinden. Mit diesem Lösungsansatz wird das Kind aber mit dem Bade ausgeschüttet.

Bier besteht zu rund 90 Prozent aus Wasser – dies sieht schon das Reinheitsgebot von 1516 vor. Wird nun der wichtigste Rohstoff Wasser von der Anrechnung an die Swissness ausgeschlossen, verbleibt beim Bier der Fokus auf den restlichen Rohstoffen, wie Hopfen und Malz. Bei diesen Zutaten liegt der Selbstversorgungsgrad der Schweiz nahezu bei Null. Somit verbleibt kein Kriterium mehr übrig, um ein in der Schweiz gebrautes Bier als schweizerisch auszuloben. In den Augen der Brauer ist das ein unhaltbares Szenario.

Auch die Revision des Alkoholgesetzes steht ganz weit oben auf der politischen Agenda des Brauereiverbands. Dieses Geschäft befindet sich zurzeit in der Differenzbereinigung und wird vom Ständerat in der kommenden Wintersession beraten. Immer noch stehen der Mindestpreis für alkoholhaltige Getränke und Nachtverkaufsverbote im Detailhandel zur Debatte, die massive Eingriffe in die Wirtschaftsfreiheit darstellen.

Der Konsum von Bier in Gaststätten ist seit längerem rückläufig. Es findet eine Verlagerung hin zum Heimkonsum statt. Dadurch werden Bierkäufe vermehrt im Detailhandel getätigt, wo auch ausländische Biere im tieferen Preissegment zu finden sind. Allerdings scheint die Zunahme der Importe abzuflachen: Währen der Zuwachs der Biereinfuhren im Vorjahr happige 9.1 Prozent betrug, waren es dieses Jahr 4.3 Prozent.

Nicht zuletzt fordert das Fernbleiben von Touristen aufgrund des hohen Frankenkurses und des wirtschaftlich angespannten Umfeldes im europäischen Raum die Inlandbrauereien. Der auf hohem Niveau stattfindende Einkaufstourismus komplettiert den Strauss an Herausforderungen.

Dossier: Bier
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