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25.05.2016
Gastgewerbe fordert Einhaltung von Schlüsselprinzipien
EU-Kommission äussert sich zu Online-Plattformen
Die Europäische Kommission hat eine Reihe wichtiger Dokumente zu Online-Portalen veröffentlicht, die eine immer bedeutendere und dominante Rolle auch im Tourismus einnehmen. Das Gastgewerbe in Europa begrüsst die kritischen Stimmen der Europäischen Kommission zum Marktverhalten der Online-Plattformen und ist zuversichtlich, dass die Institutionen nach den angekündigten weiteren Untersuchungen der Geschäftspraktiken der Portale die richtigen Rückschlüsse ziehen werden.
Der europäische Branchenverband Hotrec unterstützt ausdrücklich die von der EU-Kommission in Aussicht gestellten "Schlüsselprinzipien für Vergleichsinstrumente", die sowohl den Verbraucher unterstützen, Buchungsentscheidungen gut informiert zu treffen, als auch Hotels vor Schaden bewahren, z.B. durch nicht als Werbung zu erkennende Zahlungen für bessere Ranking-Platzierungen auf solchen Portalen.
Die nun vorliegende Kommunikation zu Online-Portalen greift eine Reihe von Bedenken im Betrieb solcher Plattformen auf, die oftmals nachteilig für Verbraucher und Betriebe in Europa sind. Die EU-Kommission erkennt zutreffend die Bedeutung der Online-Portale als Marktzugangsbarriere insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und deren geringes Gegengewicht zu den dominanten Marktpositionen der Plattformen.
Im Bereich der Hotelbuchungen dominieren beispielsweise drei Anbieter den gesamten Markt der Online-Buchungsportale, von denen der europäische Marktführer allein 60 Prozent Marktanteil auf sich vereint. Hotrec ist davon überzeugt, dass die marktbeherrschende Position der Plattformen und der damit verbundene potenzielle Missbrauch eine der Prioritäten für die europäischen Wettbewerbshüter sein muss, um faire Online-Marktbedingungen in Europa sicher zu stellen.
Hotrec begrüsst in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Benennung der "unfairen Paritätsklauseln mit schädlichen Auswirkungen für die Verbraucher", die einen Eingriff in die unternehmerische Freiheit der Betriebe darstellen, Preise und Konditionen zu bestimmen.
Die veröffentlichten "Schlüsselprinzipien für Vergleichsinstrumente" (Key Principles for Comparison Tools) sind ein bedeutender Schritt vorwärts, um unfaire Praktiken auf Online-Märkten zu unterbinden. Neben anderen Massnahmen sollen versteckte Praktiken in Form "bezahlter Rankings" abgeschafft werden, weil Studien die Vorliebe der Konsumenten belegen, auf vermeintlich "natürliche" Listungsergebnisse zu klicken.
Auch akkurate Verfügbarkeitsinformation (z.B. ob ein Zimmer nur auf diesem Portal oder auch noch anderswo gefunden werden kann) und klare Erläuterungen der Ranking-Kriterien sind Massnahmen, die im Sinne fairer Marktbedingungen umgehend implementiert werden sollten.
"Die von der Kommission angekündigten Schritte weisen in die richtige Richtung, aber weitergehende Massnahmen sollten zügig in Angriff genommen werden, um faire Online-Märkte in Europa zu ermöglichen", erklärt Markus Luthe, Vorsitzender von Hotrec's Distribution Task Force.
"Das Gastgewerbe bleibt besorgt über das Ungleichgewicht zwischen hochgradig konzentrierten Plattformmärkten auf der einen Seite und den stark fragmentierten Marktteilnehmern auf der anderen Seite, die vom Zugang zu diesen Portalen zunehmend abhängig sind", ergänzt Christian de Barrin, CEO von Hotrec. "Den KMU in Europa muss ihre oftmals stark beschnittene unternehmerische Freiheit wieder gewährt werden."
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