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07.03.2011

Schweiz wieder Tourismus-Weltmeister

Höchste Wettbewerbsfähigkeit gemäss WEF-Studie

Eine aktuelle Studie des World Economic Forum in Kooperation mit Booz & Company attestiert der Schweiz, Deutschland und Frankreich höchste Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus. Zentral- und Osteuropa sowie Asien sind auf der Überholspur. Österreich verliert seinen Platz unter den Top drei.

Die Schweiz verfügt nach wie vor weltweit über die besten Rahmenbedingungen als Tourismusland. Sie führt das Ranking des "Travel & Tourism Competitiveness Report 2011" vor Deutschland und Frankreich an. Deutschland verbesserte sich vom dritten Platz, Frankreich stiess in den letzten drei Jahren von Platz 10 unter die Top 3 vor und löste dort Österreich ab, das neu auf Platz 4 rangiert.

Carlos Amman, Geschäftsführer von Booz & Company in Zürich, sagte zur erneuten Spitzenposition der Schweiz: "Der starke Franken ist für die Schweiz zwar ein Wettbewerbsnachteil, gleichzeitig stellt er eine ständige Herausforderung dar, welche die Tourismusindustrie zu immer neuen Ideen und Bestleistungen zwingt. Ein Nachlassen in dieser Beziehung würde sich deshalb in Kombination mit der Währungsentwicklung deutlich negativ auf die Umsätze auswirken."

Bereits zum vierten Mal erstellte das World Economic Forum in Partnerschaft mit der internationalen Strategieberatung Booz & Company gemeinsam die globale Tourismusstudie. Das daraus resultierende Ranking der 139 untersuchten Staaten präsentieren die beiden Partner heute im unmittelbaren Vorfeld der ITB Berlin.

Im Fokus der Analyse stehen die Rahmenbedingungen der jeweiligen Reiseindustrien in den Bereichen Sicherheit und Gesundheit, Infrastruktur, Preisniveau, kulturelles Angebot, Umweltschutz sowie gesetzliche Regulierung.

Neben der Bestätigung der Top-Positionen der Schweiz und von Deutschland sticht vor allem die deutliche Verbesserung von Frankreich heraus. Frankreich setzt seit 2008 auf eine neu formulierte nationale Tourismusstrategie, die neue Besuchersegmente, beispielsweise aus dem Mittleren Osten und Asien, anziehen soll.

Dafür wurde in Hotelmodernisierungen, die Überarbeitung der Hotelklassifizierungen und in internationale Marketingaktivitäten investiert. Um die Folgen der Wirtschaftskrise abzufedern, unterstützt der französische Staat die Reiseindustrie zudem durch eine drastische Senkung der Mehrwertsteuer für Tourismusdienstleistungen.

Generell bleibt der durchschnittliche Gesamtscore zu den touristischen Rahmenbedingungen in den untersuchten Reisedestinationen gegenüber 2008 weitgehend stabil. "Für die etablierten Reiseziele ist eine Bewahrung des Status quo mit Sicherheit keine zukunftsfähige Strategie, um sich gegen neue, aufstrebende Urlaubsregionen aus Osteuropa, dem Mittleren Osten oder aus Asien zu behaupten. Für diese dynamischen Regionen haben wir in der Studie deutlich überdurchschnittliche strukturelle Verbesserungen festgestellt", sagt Jürgen Ringbeck, Tourismusexperte bei Booz & Company.

Wachstumsmarkt Asien

Insgesamt verschiebt sich die Dynamik im Tourismussektor weg von den etablierten Regionen wie Europa und Nordamerika Richtung Osten. Im asiatisch-pazifischen Raum nahmen die internationalen Touristenankünfte von 2000 bis 2010 etwa doppelt so schnell zu (85%) wie im weltweiten Schnitt (39%).

China, laut UNWTO in 2010 bereits das am drittmeisten besuchte Land gemessen an internationalen Touristenankünften, ist für diese Entwicklung ein entscheidender Wachstumstreiber. Die Ergebnisse der aktuellen Studie "Travel & Tourism Competitiveness Report 2011" spiegeln diese überdurchschnittliche Dynamik wider: Die Volksrepublik machte in den vergangenen vier Jahren 23 Plätze gut und liegt nun bereits auf Rang 39. Das Land profitiert erheblich von den strategischen Investitionen in die Infrastruktur und die Tourismusindustrie – nicht zuletzt für die Expo 2010 in Shanghai sowie für die Olympischen Spiele in Peking 2008.

Allerdings bringen das rasante Wirtschaftswachstum im bevölkerungsreichsten Land der Erde und natürlich die Folgen des Tourismusbooms auch ökologische Probleme mit sich. "Das schiere Wachstum steht hier häufig im Vordergrund der Strukturpolitik. Umweltschutz und sanfte Tourismuskonzepte haben meist noch das Nachsehen. Beim Thema Nachhaltigkeit weisen viele Regionen erheblichen Aufholbedarf auf", so Ringbeck.

Golfstaaten überholen nordafrikanische Touristenhochburgen

Die Indexentwicklung zeigt: Traditionelle nordafrikanische Destinationen wie Tunesien und Ägypten fallen im Ranking zurück, da ihre Entwicklung stagniert und sie von aufstrebenden Ländern überholt werden. So liegt Ägypten derzeit auf Platz 75, hat aber über die letzten vier Jahre bereits sieben Plätze verloren. Tunesien nimmt aktuell Rang 47 ein. Das Königreich Bahrein (2011 noch auf Rang 40) hingegen konnte seit 2008 acht Plätze gut machen. Und Oman legt sogar 15 Plätze auf Rang 61 zu.

Die aktuellen politischen Unruhen in vielen nordafrikanischen bzw. arabischen Ländern können die Gesamtsituation zumindest kurzfristig negativ beeinflussen. So wurde beispielsweise ein touristisches Grossereignis, das für März in Bahrein geplante Formel-1-Rennen, abgesagt. "Kommt es allerdings zu einer politischen Stabilisierung, verbunden mit einer weiteren Marktöffnung, könnte sich das positiv und nachhaltig auf die Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen Staaten auswirken", so das Fazit von Ringbeck.

Europäische Gewinner und Verlierer

Dabei ist Europa noch immer stark in den Top 10 vertreten. Allein sieben europäische Destinationen können einen Platz in der Spitzengruppe behaupten. Deutlich auf der Verliererseite der europäischen Tourismusnationen stehen allerdings Griechenland und Portugal. Die Ergebnisse für die beliebten Urlaubsländer spiegeln in erheblichem Masse die Folgen der Wirtschafts- und Verschuldungskrise wider, von der beide Destinationen besonders betroffen sind.

Griechenland setzen beispielsweise die Auswirkungen von Generalstreiks auf den Flugverkehr und damit auf das Gastgewerbe zu. Portugal büsst vor allem aufgrund fehlender Mittel für dringend nötige Infrastruktur-Investitionen im Vergleich zu 2008 drei Plätze ein und belegt damit nur noch Rang 18. Griechenland findet sich nach Rang 22 im Jahr 2008 in der aktuellen Liste nur auf Platz 29 wieder.

Ein echter Gewinner der diesjährigen Studie ist Montenegro. Der Balkanstaat verankert Umweltschutz sogar in der Verfassung, setzt auf nachhaltige Hotelentwicklung und etabliert seine Bergregionen als beliebte Wander- und Skiziele. Die bewusste Entscheidung gegen einen Massentourismus, wie ihn beispielsweise Spanien in den 1980er-Jahren vorangetrieben hat, ermöglicht der Destination einen Sprung von Platz 59 im Jahr 2008 auf Rang 36 in der aktuellen Studie.

Über die Studie

Insgesamt wurden weltweit 139 Staaten unter Zuhilfenahme von mehr als 60 Variablen untersucht. Diese berücksichtigten unter anderem gesetzliche Regulierungen, Sicherheit und Gesundheit, Infrastruktur, das lokale Preisniveau sowie kulturelle Aspekte. Ausserdem wurden die Faktoren Umweltschutz und Reiseverkehr untersucht.


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