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24.01.2012

Erheblicher Preissenkungsspielraum bei Nahrungsmitteln

BAK-Studie: Mehr Wettbewerbsfähigkeit durch Agrarfreihandel

Die internationale preisliche Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Hotel- und Gastgewerbes befindet sich derzeit auf dem Prüfstand. Einer der Gründe für die Wettbewerbsnachteile der Branche liegt in den höheren Kosten bei der Beschaffung von Nahrungsmitteln. Eine von Hotelleriesuisse in Auftrag gegebene Studie von BAK Basel Economics zeigt auf, dass die Kosten und damit auch die Preise durch eine Marktöffnung im Agrar- und Lebensmittelbereich gegenüber den umliegenden Ländern spürbar gesenkt werden könnten.

"Die Branche kann und soll weiter wachsen – davon profitieren alle", hält Guglielmo Brentel, Präsident von Hotelleriesuisse, fest. Der künftige Erfolg sei in erster Linie von den Betrieben selbst abhängig. Diese seien gefordert, ihre Produktivität zu erhöhen, die Destinationsentwicklung voran zu treiben und ein umfassendes Marketing zu betreiben.

"Die Schweizer Hotellerie hat ihre Qualitätsstandards in den letzten Jahren spürbar verbessert und ihre Schulden reduziert", betont Brentel. Der starke Franken beschere der Branche nun ein Preisproblem und akzentuiere gleichzeitig das Kostenproblem. Ob ein Preis angemessen sei, entscheide allein der Konsument. Der Hotelier dagegen habe insbesondere aufgrund der überteuerten Lebensmittel keinen Handlungsspielraum.

"Wir müssen zu Weltmarktpreisen konkurrenzfähig sein, geschäften aber mit zu hohen Schweizer Kosten", bringt Brentel das Problem auf den Punkt. Der Verband fordert deshalb marktgerechte Einkaufspreise für das Schweizer Hotel- und Gastgewerbe.

Die von Hotelleriesuisse in Auftrag gegebene Studie von BAK Basel Economics belegt, dass die Preise in der Beherbergung und Gastronomie der umliegenden Länder Deutschland, Frankreich, Österreich und Italien im Jahr 2010 um durchschnittlich 22 Prozent unter denjenigen der Schweiz lagen.

Ein Grund für diesen Wettbewerbsnachteil des Schweizer Gastgewerbes gegenüber dem Ausland liegt in den deutlich höheren Warenbeschaffungskosten. Dies trifft insbesondere auf den Nahrungsmittelbereich zu. Hätte das hiesige Gastgewerbe im Jahr 2010 seine Vorleistungen im Agrar- und Nahrungsmittelbereich zu Preisen wie beispielsweise von Österreich einkaufen können, hätte dies eine Ersparnis von 1.1 Milliarden Franken zur Folge gehabt.

Um die Auswirkungen eines liberalisierten Aussenhandels im Agrar- und Lebensmittelbereich mit der EU abzuschätzen, wurden drei verschiedene Szenarios gerechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Kostennachteile beim Vorleistungsbezug erheblich reduzieren liessen.

So wären die Vorleistungskosten im Schweizer Gastgewerbe im Jahr 2010 bei freiem Zugang zu den Beschaffungsmärkten Europas um bis zu 11.5 Prozent gesunken. Die Berechnungen ergaben zudem, dass dadurch eine Verringerung der Preisdifferenz zwischen dem Schweizer Gastgewerbe und jenem der Nachbarländer um bis zu 21 Prozent möglich gewesen wäre.

Um die Vorteile eines Freihandels aus Gästesicht aufzuzeigen, wurde ein Mustermenu kalkuliert. Aufgrund der tieferen Einkaufspreise für Nahrungsmittel könnte das Schweizer Gastgewerbe die Preise spürbar senken: Je nach Szenario resultiert ein Preissenkungsspielraum von 2.9 bis 7 Prozent. Das bedeutet, dass ein ursprünglich kalkulierter Preis für das Abendessen einer vierköpfigen Familie um rund 15 Franken reduziert werden könnte. Am deutlichsten ist der Spielraum für Preissenkungen bei den Fleischgerichten.

Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld und die Tatsache, dass die Schweiz wieder als Hochpreisinsel wahrgenommen wird, erhöhen den Druck auf die Hotellerie und Gastronomie, das Kostensenkungspotential optimal auszuschöpfen. Während bei den Personalkosten im Rahmen des Landes-Gesamtarbeitsvertrages derzeit kein Handlungsspielraum besteht, ergibt sich mittelfristig die Chance einer Vereinfachung des Mehrwertsteuer-Systems im Rahmen der laufenden Reform.

Erheblicher Kostensenkungsspielraum besteht bei den Vorleistungen im Nahrungsmittelbereich. "Die Resultate der BAK-Studie bestätigen unsere Einschätzung, dass ein Freihandelsabkommen mit der EU im Agrar- und Lebensmittelbereich für die Hotellerie eine erhebliche Erleichterung an der Kostenfront mit sich bringen würde", so Dr. Christoph Juen, CEO von Hotelleriesuisse. Die entsprechenden Verhandlungen mit der EU gelte es deshalb weiterzuführen und erfolgreich abzuschliessen.


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