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21.07.2012

Heineken-Aufschlag: Die stille Revolution

Schweizer Standardbiere bald teurer als globale Premium-Brands

Heineken Switzerland hat per 1. Oktober 2012 verschiedene Preisanpassungen angekündigt. Einmal mehr schlagen die einheimischen Fassbiere überdurchschnittlich stark auf. Bei ausländischen Flaschen- und Dosenbieren werden zaghaft Währungsgewinne weiter gegeben. Oder macht sich hier bereits der Druck durch vermehrte Parallelimporte bemerkbar?

Die durchschnittliche Preiserhöhung der Schweizer Biermarken wird von Heineken Switzerland mit 3.9% angegeben. Obwohl es offiziell heisst, alle Vertriebskanäle seien gleichermassen betroffen, verteuern sich einmal mehr die Fassbiere überdurchschnittlich. Kein Wunder, sorgen bisher vor allem die Aufschläge bei den offenen Schweizer Lagerbieren (+4.8%) und Spezialbieren (+5.4%) für Gesprächsstoff in der Branche!

Fast ginge dabei eine andere Entwicklung unter: Zahlreiche ausländische Flaschen- und Dosenbiere werden günstiger! Auf den ersten Blick erhält man den Eindruck, dass hier langsam Währungsgewinne weiter gegeben werden. Eine vertiefte Analyse lässt uns aber eher vermuten, dass mit den neuen "Nettopreisen" Parallelimporte weniger attraktiv werden sollen.

Heineken 25cl kostet neu netto nur noch 99 Rappen. Zuvor waren es CHF 1.29 brutto. Alle Kunden, die eine Rückvergütung von weniger als 23.3 Prozent haben – also praktisch allen kleinen und mittleren Gastronomen – kaufen das kleine Heineken ab Oktober günstiger ein. Nicht wenige Wirte dürfen sich über eine Preisreduktion von 10 Prozent freuen!

Bemerkenswert ist, dass die 25cl-Flasche der internationalen Premiummarke nun 31 Rappen weniger kostet als die 33cl-Spezialbiere von Calanda, Eichhof, Haldengut und Ziegelhof (vor Rabatten und Rückvergütungen, die meisten Gastronomen erhalten 10 bis 20 Prozent).

Mit anderen Worten: Die Schweizer Spezialbiere sind neuerdings teurer als das kleine Heineken-Fläschchen! Beim Fassbier, das kaum durch Parallelimporte bedroht ist, verhält es sich genau umgekehrt: Heineken ist mit einem Literpreis von CHF 4.05 mehr als 16 Prozent teurer als Eichhof Braugold, Calanda Edelbräu, das Zwickel von Ziegelhof oder die Haldenkrone.

Die grossen Desperados-Flaschen (65cl) kosten neu netto sogar 31 Prozent weniger als bisher brutto, bei den 33cl-Gebinden sind es 18.7%. Die Halbliter-Flaschen Erdinger Weissbier kosten ab Oktober 18.2 Prozent weniger (für einen Wirt mit einer Rückvergütung von 15 Prozent wird das Produkt also 3.2 Prozent günstiger). Hier hat man in der Vergangenheit wohl übertrieben: Nun führt kein Weg mehr daran vorbei, wenigstens einen Teil der erklecklichen Währungsgewinne – der Euro ist heute 25 Prozent tiefer als vor fünf Jahren – weiterzugeben.

Es fällt auf, dass der "Abschlag" bei Miller sehr gering ausfällt. Für Wirte mit mehr als 12 Prozent Rückvergütung handelt es sich sogar um einen Preisaufschlag! Das hat vielleicht damit zu tun, dass es sich um ein Produkt des Weltmarkt-Konkurrenten SAB Miller handelt, das (noch) von Heineken in der Schweiz vertrieben wird. In keinem anderen Land der Welt arbeiten die beiden Firmen zusammen: Zu heftig ist die Konkurrenzsituation, z.B. in Holland mit Grolsch, in den USA mit Miller und in Südafrika mit Amstel.

Doch Miller und der versteckte Preisaufschlag von Clausthaler täuschen nicht darüber hinweg, dass sich fast unbemerkt eine kleine Revolution vollzieht. Ausländische Premiummarken werden im Vergleich zu "normalen" Schweizer Bieren zunehmend günstiger.

Ein abschliessendes Beispiel: Offenes Foster's kostet CHF 3.35 pro Liter und damit deutlich weniger als die einheimischen Spezialbiere, nur noch drei Rappen mehr als die Lagerbiere von Feldschlösschen und Cardinal sowie fünf Rappen mehr als Eichhof, Calanda, Haldengut und Ziegelhof.


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