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03.05.2014

Ein geballtes Klumpenrisiko

International Report on Snow & Mountain Tourism

Die Schweiz hat grandiose Pistengebiete, leidet aber auch unter grossen Nachteilen – Sinnbild für den Schweizer Tourismus.

Wenn Seilbahnen Schweiz in einer ersten Saisonbilanz insgesamt einen "mittelmässigen" Winter bilanziert, erscheint das beschönigend: Zu rechnen ist nämlich mit weit weniger als 30 Millionen Ersteintritten, das ist eines der schlechtesten Resultate in den letzten 10 Jahren.

Zwar beeinflussten praktisch alle grossen externen Einflussfaktoren das Schweizer Wintersportgeschäft negativ: Wetter, Währung und Wirtschaft. Zum einen hatte es nördlich der Alpen zu wenig Schnee und südlich zu viel, und das Wetter war an den Wochenenden meist schlecht. Überdies schwächelt die Kaufkraft, respektive bleibt Wintersport teuer. Und nicht zuletzt ist die Währungssituation nach wie vor angespannt.

Die beiden letzten Faktoren sind ein beunruhigender Wettbewerbsnachteil, wie der aktuelle "International Report on Snow & Mountain Tourism" von Laurent Vanat zeigt: 50 Prozent der Wintersportgäste in der Schweiz stammen aus dem Ausland; abhängiger sind nur Österreich (über 60%) und Andorra (über 90%). Frankreich hat demgegenüber mehr als 70 Prozent einheimische Wintersportgäste, Italien rund 80 Prozent, Deutschland gar 90 Prozent.

In den letzten fünf Jahren hat die Schweiz einen von sechs Pistengästen verloren: Der schneereiche Winter 2008/2009 brachte fast 30 Millionen Ersteintritte, der ebenfalls schneereiche Winter 2012/2013 noch gut 25 Millionen. Österreich und Frankreich haben in derselben Periode kaum Pistengäste verloren und stehen hüben und drüben bei jeweils gut 50 Millionen Ersteintritten pro Wintersaison.

Nur äussere Umstände verantwortlich zu machen, greift aber zu kurz: "Schweizer Unternehmen haben nicht viel unternommen, um den demografischen Wandel ihrer Gäs-tebasis zu antizipieren", urteilt Vanat in seinem Report, der im Internet verfügbar ist. Überdies findet Vanat, "das Wissen über die Kundschaft sollte verbessert werden, um erfolgreich Kundenbindungsprogramme (CRM) zu entwickeln".

Der Wintersport steckt aber auch ganz grundsätzlich in einer Krise. Er ist sozusagen ein geballtes Klumpenrisiko in einer schrumpfenden Nische: Weltweit gibt es nur 45 Wintersportstationen mit jeweils über einer Million jährlicher Ersteintritte, und sie verteilen sich auf ganze sechs Länder: Österreich und Frankreich (je 14 Stationen), Italien (5), Schweden (1), Schweiz (6) und USA (5).

In den 1980er-Jahren gab es bis zu vierzig Sommerpistengebiete, inzwischen sind es noch 21: in Österreich acht, in Frankreich, Italien und Norwegen je drei, in der Schweiz zwei und in Kanada und den USA je eines.

Peter Grunder / GastroJournal


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