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08.11.2014

"Getrunken wird immer"

Interview mit dem Geschäftsführer von Ramseier

Mit Marken wie Ramseier, Sinalco oder Elmer Citro kämpft Ramseier Suisse im umkämpften Getränkemarkt um Marktanteile. Die Getränkeherstellerin setzt auf dabei auf einen fortlaufenden Ausbau.

sda. 2013 baute die Fenaco-Tochter ein neues Lager am Hauptsitz im luzernischen Sursee, dieses Jahr folgte eine neue Dosenabfüllanlage in Hochdorf, nächstes Jahr will Ramseier die Mosterei in Sursee ausbauen. 40 bis 60 Millionen Franken investiert Ramseier laut Geschäftsführer Christian Consoni momentan. Consoni verrät, wo er Wachstumsmöglichkeiten im Getränkemarkt sieht.

sda: Sie streben bis 2018 einen Umsatz von 200 Mio. Franken an. Wie wollen Sie das erreichen?

Christian Consoni: Wir sind jetzt bei 162 Millionen Franken und wir haben grosse infrastrukturelle Ausbaupläne, welche unsere Marktposition stärkt. Vor allem bei unserem Hauptgeschäft mit der Marke Ramseier bei Obstsäften. Damit ist entsprechendes Wachstum verbunden.

Wo wollen Sie noch wachsen?

Bei der neuen Dosenabfüllanlage für unser Bier. Da haben wir bereits entsprechende Verträge mit den grossen Detailhandelskanälen wie der Landi, für die wir das Farmerbier produzieren.

Wie die Landi gehört auch die Ramseier zur Landwirtschaftsgenossenschaft Fenaco. Welche Rolle spielt die Muttergesellschaft beim Ausbau?

Wir bekommen von unseren Aktionären, den Bauern, einen klaren Auftrag bezüglich Landwirtschaft, den wir auch wahrnehmen. Das heisst aber auch, dass die Fenaco bei Investitionen das Geld zur Verfügung stellt und nicht die Banken. Die Aktionäre sprechen das Geld, wenn wir sie von unserer Idee überzeugen können.

Wann ist das der Fall?

Sie sind offen für gute Konzepte, welche Bauern unterstützen. Aber oft müssen wir auch politische Aspekte berücksichtigen: So waren die Bauern erst skeptisch wegen der Dosenabfüllanlage. Sie fürchteten, dass die Dosen in die Wiesen geworfen werden.

Die Konkurrenz auf dem Getränkemarkt ist gross. Wie hoch ist das Risiko, dass sich die Investitionen nicht auszahlen?

Ein gewisses Risiko ist natürlich schon da. Schliesslich müssen wir in Maschinen investieren, die fünfzehn bis zwanzig Jahre halten sollen. Unsere Vielfalt und breites Getränkesortiment hilft jedoch bei der Verteilung des Risikos. Wir produzieren Apfelsaft, Fruchtsaft, Erfrischungsgetränke, Bier und Sirupe. Da unsere Maschinen verschiedene Verpackungen machen können, können wir bei Verlagerungen intern reagieren. Starke Schwankungen wie etwa im Computergeschäft gibt es jedoch im Getränkemarkt nicht. Das ist das Schöne: Getrunken wird immer und relativ konstant.

Zumindest die Gastronomie kämpft aber mit sinkenden Umsätzen.

Bei uns hat die Belieferung der Gastronomie neben dem Detailhandel tatsächlich einen grossen Anteil am Umsatz. Dort spüren wir nun eine Verlagerung: Convenience-Stores wie Kioske oder Take-Aways wie Kebabstände gewinnen Anteile, während die klassische Gastronomie rückläufig ist. Damit haben wir auch zu kämpfen. Insgesamt wird in der Schweiz aber nicht weniger getrunken. Der Markt wächst.

Wo sehen Sie Wachstumschancen?

Sicher bei der Marke Ramseier mit dem Zugpferd Apfelschorle, da wachsen wir jedes Jahr zehn bis fünfzehn Prozent. Leider geht dieses Wachstum momentan aber leicht auf Kosten des Süssmostes. Der Gesamtobstsaftkonsum ist in den letzten Jahren bei etwa zwölf Liter pro Jahr und pro Kopf stabil geblieben. Diese Menge versuchen wir zwar durch Marketing zu erhöhen, nur ist das relativ schwierig.

Mit welchen Getränken wollen Sie noch wachsen?

Einerseits lancieren wir immer wieder neue Produkte wie zum Beispiel den Most aus Hochstamm-Äpfeln. Zudem bearbeiten wir auch mit dem Ramseier Suure Moscht ein grosses Marktfeld. Mit dem Sauren Most in der Dose wollen wir den zuletzt leicht rückläufigen Apfelwein-Markt neu beleben. Früher tranken mehr ältere Leute den Most aus der Bügelflasche. In der Dose wollten wir ihn auch den Jüngeren näher bringen. Das kam gut an.

Zunehmend kommen neue Getränkesorten wie Smoothies auf. Spürt Ramseier deren Konkurrenz?

Wir merken, dass sich der Schweizer Konsument je länger je mehr gesünder ernähren möchte. Mit der Marke Ramseier haben wir selber gesunde Naturprodukte und liegen damit im Trend. Allerdings unterscheiden sich die Verwendungszwecke: Anders als Smoothies dient die Schorle oder Süessmost als Durstlöscher. Die Konkurrenz der Smoothies spüren wir aber etwas im Fruchtsaftbereich.

Im Süssgetränkebereich wiederum dominiert Coca Cola. Wie können Sie hier bestehen?

Wir konzentrieren uns mit Sinalco und Elmer Citro vor allem auf die Segmente Orange und Citro. Dort stehen wir in Konkurrenz mit Fanta und Sprite. Unser Vorteil ist, dass wir die Schweizer Alternative zu einem Weltkonzern sind.


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