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13.07.2016
Anhaltendes Wachstum vor der Hauptsaison
Europäischer Tourismus profitiert von Türkeischwäche
Die europäische Tourismusbranche erweist sich in problematischen Zeiten als widerstandsfähig. Ein Grossteil der Destinationen verzeichnete in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres einen sprunghaften Besucheranstieg – die Hälfte davon im zweistelligen Bereich.
Laut dem neuesten Bericht "European Tourism 2016, Trends and Prospects" der European Travel Commission handelt es sich bei den am besten abschneidenden Reisezielen um Island (+35%), die Slowakei (+24%) und Zypern (+21%). Hohes Wachstum berichten auch Irland (+17%) und Rumänien (+16%), während traditionelle Reiseziele am Mittelmeer wie Portugal (+14%) und Spanien (+13%) in der Nebensaison Rekordwachstumsraten erzielten.
Diese positive Dynamik ist einerseits auf die besseren wirtschaftlichen Bedingungen, andererseits auf die unerlässlichen Bemühungen der Destinationen die Nebensaison zu stärken sowie das anhaltende Interesse an europäischen Reisezielen zurückzuführen. Des Weiteren hat sich auch die Nachfrage aus Russland etwas erholt. Im Vergleich zum Vorjahr meldeten 13 der 27 befragten Länder starke Zuwächse, darunter vor allem Zypern (+53%) und Malta (+28%).
Am anderen Ende des Spektrums musste die Türkei bei ihren Besucherzahlen einen Einbruch von 16% hinnehmen, der auf die anhaltenden Sicherheitsbedenken zurückzuführen ist. Die Attacken, die sich kürzlich am Flughafen Atatürk, dem am häufigsten frequentierten Flughafen des Landes, ereignet haben, werden sich auch in naher Zukunft negativ auf die Tourismuswirtschaft der Türkei auswirken.
Zeiten der Unsicherheit
Reisende aus dem Vereinigten Königreich, einem der grössten Quellmärkte Europas, haben in den vergangenen Jahrzehnten massgeblich zum Erfolg der europäischen Tourismusbranche beigetragen. Der Brexit beschwört zwangsläufig Ängste im Hinblick auf Flugpreise und die Zukunft des grenzüberschreitenden Fremdenverkehrs herauf. Der schwächere Pfundkurs hat Auslandsreisen für Briten bereits jetzt verteuert.
Es bleibt jedoch abzuwarten, wie der Brexit sich auf die Touristenströme in Europa auswirken wird und ob die einschlägigen Reiseziele dieses Marktes kurzfristig darunter leiden werden. Im Gegenzug ist Europa aufgrund der schwächeren Pfund- und Eurokurse gegenüber dem Dollar für US-Bürger sogar noch interessanter geworden.
"Die Tourismusbranche ist in Europa nach wie vor die Hauptantriebskraft für Wachstum und ein wichtiges Instrument zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Tourismusbehörden sollten weiterhin zusammenarbeiten, um die Führungsposition Europas als weltweit beliebtestes Reiseziel aufrechtzuerhalten", so Eduardo Santander, Direktor der European Travel Commission.
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Dossiers: Konjunktur | Tourismus
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