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04.11.2016

Der Hochpreisinsel Schweiz das Wasser abgraben

Ein Beitrag von Prisca Birrer-Heimo

Die ersten paar tausend Unterschriften sind bereits zusammen: Seit diesem September ist die Stiftung für Konsumentenschutz am Unterschriftensammeln für die Fair-Preis-Initiative. Gemeinsam mit anderen Organisationen und KMU-Verbänden sowie zahlreichen Politikerinnen von links bis rechts wollen wir endlich konkrete Massnahmen gegen die Hochpreisinsel erwirken. Denn der Ärger über die überhöhten Importpreise in der Schweiz ist gross.

Kauft man hierzulande einen Kühlschrank, ein Haarshampoo oder eine Zeitschrift, zahlt man deutlich mehr als im umliegenden Ausland. Wohlverstanden, für ein und dasselbe, im Ausland hergestellte Produkt! Für identische Kleider von international tätigen Modekonzernen zahlen wir in der Schweiz im Durchschnitt 40 Prozent mehr als in Deutschland. Bei den Kosmetikartikeln beträgt der Preisunterschied bis zu 70 Prozent.

Auch die Bäuerinnen und Produzenten sind von dieser Problematik betroffen, doppelt und mehrfach sogar. Maschinen, Dünger, Saatgut oder Setzlinge und Futtermittel, welche importiert werden müssen, sind in der Schweiz überteuert.

Das wirkt sich auf das Einkommen aus: Im Durchschnitt zahlt der Schweizer Bauer 32 Prozent mehr als seine Berufskollegen im benachbarten Ausland. Das ist ein happiger Zuschlag, wenn man bedenkt, dass die Ausgaben für Futtermittel durchschnittlich einen Drittel der Beschaffungskosten ausmachen. 2 Milliarden Franken geben Bauern im Jahr zu viel für diese Vorleistungen aus, hat das Forschungsinstitut BAK Basel in einer Studie berechnet.

Durch die teureren Vorleistungen werden die landwirtschaftlichen Produkte in der Schweiz verteuert – ein doppelter Nachteil gegenüber der günstigen ausländischen Konkurrenz und mit ein Grund, weshalb Konsumentinnen und Konsumenten im Ausland nicht nur Kleider oder Kosmetika, sondern auch Lebensmittel einkaufen.

Der Schaden für die Landwirtschaft und die gesamte Volkswirtschaft ist erheblich. Schweizer Konsumenten geben im Ausland jährlich 10 bis 12 Milliarden Franken für ihre Einkäufe aus. Schweizer Detailhandelsunternehmen und KMU bezahlen für die importierten Markenartikel und Importlieferungen schätzungsweise 15 Milliarden Franken mehr an ausländische Hersteller als die Detailhandelsketten und Betriebe im Ausland.

Die Volksinitiative "Stop der Hochpreisinsel – für faire Preise" will die Beschaffungsfreiheit verbessern. In Zukunft sollen Waren und Dienstleistungen im Ausland diskriminierungsfrei beschafft werden können. Dies soll auch für den Online-Kanal gelten. Die Fair-Preis-Initiative sagt Generalimporteuren und ausländischen Lieferanten den Kampf an, welche ihre Marktmacht missbrauchen und uns mit dem "Preiszuschlag Schweiz" massiv überhöhte Importpreise für Waren und Dienstleistungen abknöpfen.

Prisca Birrer-Heimo
Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz


Zuerst erschienen in der Bauernzeitung Zentralschweiz/Aargau vom 4. November 2016

Nationalrätin Prisca Birrer-Heimo ist Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz. Bild: Priska Ketterer


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