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29.10.2020

Das Schweizer Gastgewerbe vor dem Abgrund

Flächendeckende Massnahmen dieser Strenge halten wir nicht durch

Die Politik treibt das Schweizer Gastgewerbe in den Abgrund. Zwar musste die Regierung angesichts der aktuellen Lage handeln, doch manche Vorschriften sind übertrieben und wenig durchdacht.

1. Restaurants sind nachgewiesenermassen keine Pandemietreiber. Wir arbeiten bereits unter strengen Auflagen und werden engmaschig kontrolliert. Infektionsherde sind in erster Linie private Zusammenkünfte ohne Hygienekonzept und Kontrollen.

2. Die Sperrstunde um 23 Uhr verdrängt Menschen aus einem sicheren Umfeld: Sie führt dazu, dass Treffen und Feiern vermehrt im Privaten oder im Untergrund stattfinden werden – in Wohnzimmern, Garagen und stickigen Partykellern.

3. Die Maskenpflicht im Freien verstärkt die Pandemie-Müdigkeit der Bevölkerung. Sie vermindert die Akzeptanz der Massnahmen im Allgemeinen. Das ist gefährlich: Proteste und eine nachlassende Aufmerksamkeit sind vorprogrammiert.

4. Die Vier-Personen-Regel ist absurd und unverhältnismässig. Zuhause können bis zu 10 Personen miteinander feiern, obwohl sie dort die Abstände untereinander viel schlechter einhalten können!

5. Obwohl wir umfangreiche Hygienemassnahmen umsetzen und unsere Gäste die Abstände wahren, müssen sie bei uns ihre Kontaktdaten hinterlegen. Wer fünf Minuten auf einer Terrasse einen Espresso trinkt, muss seine Daten angeben. Das ist schikanös.

6. Gegen eine Überlastung der Intensivstationen wirkt am besten der Schutz der Risikogruppen. Massnahmen wie eine Sperrstunde oder eine 4-Personen-Regel vermögen hier nichts beizutragen.

7. Der Bundesrat hat es versäumt, substanzielle Unterstützungsmassnahmen zu verkünden. Es braucht jetzt sofort ein Hilfspaket, um Betriebe und Arbeitsplätze zu retten. In Deutschland gibt es einen harten Lockdown. Das ist zwar über alles gesehen verheerender, doch die betroffenen Betriebe erhalten 70 Prozent des entgangenen Umsatzes.

8. Die Beschlüsse des Bundesrats gelten auf unbefristete Zeit. Sämtliche Massnahmen sind regelmässig auf ihre Wirksamkeit und Zweckmässigkeit hin zu überprüfen – unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und sozialen Kollateralschäden!

9. Die Schliessung der Clubs ist in der aktuellen Situation richtig. Sie ist ehrlicher als Auflagen, die von diesen Betrieben gar nicht eingehalten werden können. Was fehlt, ist ein klares Bekenntnis zur Nachtkultur. Lässt man sie jetzt einfach sterben?

10. Viele Leute werden ihre Existenz, ihren Job und ihr soziales Umfeld verlieren. Unternehmerische und menschliche Tragödien nehmen ihren Lauf. Dadurch verursachte Krankheiten und psychische Störungen werden zunehmen. Das wird auch viele Lebensjahre kosten. Wer schützt uns davor?

Zum Schluss noch vier Aufrufe:

1. Das Virus ist real. Bleiben Sie vorsichtig. Halten Sie Abstands- und Hygieneregeln ein. Benutzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand.

2. Liebe Wirte und Hoteliers, lasst Euch nicht in die Negativspirale hineinziehen! Bewahrt kühlen Kopf und tut Euer Bestes.

3. Liebe Gäste, besuchen Sie weiterhin Ihre Lieblingslokale! Das ist ungefährlich, wenn man die Schutzmassnahmen einhält.

4. Liebe Entscheidungsträger, das Gastgewerbe ist nicht der Hauptfeind, den es zu bekämpfen gilt. Flächendeckende Massnahmen dieser Strenge halten wir nicht durch. Restaurants und Bars sind nicht einfach «nice-to-have», sondern seit Jahrhunderten die Grundlage des gesellschaftlichen Lebens. Überdenken Sie Ihre Strategie!

Maurus Ebneter
Präsident Wirteverband Basel-Stadt


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