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13.12.2009

Feriengäste wollen Anstrengung und Erholung

HTW Chur untersucht Tourismus in Graubünden

Forschende der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur untersuchten den Tourismus im Kanton Graubünden anhand einer Gästebefragung, einer Trendanalyse in den Medien und einer Analyse der touristischen Zielmärkte. Ein Empfehlung daraus: Die Gäste möchten Anstrengung und Erholung kombinieren können.

Die Befragung in Graubünden, die Forscher um Markus Schuckert von der HTW Chur durchführten, umfasste rund 5000 Gäste aus fünf grossen Tourismusregionen des Kantons. Sie ergab unter anderem, dass der Gast durchschnittlich 200 Kilometer Anreiseweg hat, die er bevorzugt mit dem Auto zurücklegt.

Im Winter kamen kaum überraschend die meisten Gäste (>45%) wegen des Schnees, im Sommer wegen dem Wandern (22%). Am meisten informieren sie sich über Bekannte (30%) oder das Internet (28%). Die wichtigsten Kriterien für die Destinationsauswahl sind Einmaligkeit der Landschaft und Gastfreundschaft; das Brauchtum ist nur für eine Minderheit von Bedeutung. In Bezug auf das Preisleistungsverhältnis erachten die Gäste dieses für Gastronomie, Transport und Urlaubsort als gut, bei Unterhaltung und Unterkunft fällt das Urteil differenzierter aus.

Bei der Analyse von 924 Artikel, die zwischen Januar 2008 und 2009 in verschiedenen Medien erschienen waren, stellte HTW-Forscher Roland Anderegg fest, dass sich die Berichterstattung hauptsächlich an materiell gut gestellte Personen wendet. In den medialen Fokus gerieten von den Themen her Technik (122 Artikel), Wandern (64 Artikel) oder Adventure Sports (57 Artikel). In der letzten Kategorie fallen die Berichte zu Fun-Geräten am Berg und Seilinstallationen auf.

Bei Vorsorge/Relax wird häufig die Kombination von körperlicher Anstrengung und Entspannung thematisiert. Die Medienberichte legen nahe, dass beispielsweise Angebote mit Outdoor-Aktiviäten in Kombination mit Yoga oder die Integration von technischen Hilfen das Interesse der Gäste Graubünden wecken könnten.

Laut Philipp Boksberger, Leiter Fachbereich Tourismus an der HTW Chur, verzeichnete Graubünden im Vergleich zur Schweiz über die letzten Jahre hinweg ein unterdurchschnittliches Wachstum an Gästen aus Skandinavien, obschon dieser Markt für Graubünden äusserst attraktiv sein könnte. Der Bündner Tourismus habe zwar insgesamt im Vergleich mit der Konkurrenz aus dem In- und Ausland über die letzten beiden Jahre massiv aufgeholt, doch man dürfe sich jetzt nicht zurück lehnen.


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