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27.02.2010

Österreich will mit neuer Tourismusstrategie durchstarten

Stärkere Kooperation, mehr Förderbeiträge, bessere Rahmenbedingungen

Der österreichische Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner präsentierte kürzlich in Innsbruck die neue Tourismusstrategie seines Landes. Es geht vor allem um fünf Punkte: eine bessere Koordinierung des Marketings, mehr Innovationen, punktgenaue Förderungen, eine bessere Infrastruktur und günstigere Rahmenbedingungen für die Unternehmen.

Die Werbung für das Urlaubsland werde zuwenig koordiniert, sagte der Minister. Österreich Werbung, die Bundesländer sowie die 450 Tourismusverbände sollen daher künftig organisatorisch, thematisch und strategisch enger zusammenarbeiten, um gemeinsam die kritischen Grössen zu erreichen, die ausländische Veranstalter suchen.

Alleine Österreich Werbung und die Bundesländer haben pro Jahr 110 Millionen Euro für das Marketing zur Verfügung. Von den einzelnen Destinationen werde mindestens noch einmal soviel ausgegeben, so Mitterlehner. Wie stark der Fokus auf spezielle Themen wirke, zeige die Inlands- und Nahmärktekampagne, die durch gesteigerte Nächtigungen den österreichischen Tourismus bisher über die Wirtschaftskrise getragen hat.

Österreich erfülle nicht immer die Erwartungen der Urlauber. "Die Bausubstanz ist nicht immer stimmig. Hier müssen wir die Qualität verbessern", sagte Mitterlehner. Wo "Urlaub in Österreich" drauf stehe, müsse dieser auch drinnen sein. Mitterlehner forderte mehr Innovationskultur.

Alpen, Donau und Kultur

Um die Mittel künftig effizienter einzusetzen und Österreich als Urlaubsland klarer zu positionieren, schlägt Mitterlehner die Konzentration auf drei Alleinstellungsmerkmale vor: Alpen, Donau & Seen, Städte & Kultur. Die einzigartige Natur, Architektur und Kultur Österreichs – gepaart mit ausgezeichneter Kulinarik – sollen stärker beworben werden.

Für Investitionen in diesen Bereichen wird es mehr Förderungen geben. Ein Beispiel sind die nicht rückzahlbaren Zuschüsse in Höhe von 10'000 Euro für Investitionen in Einrichtungen für den Radtourismus. Deren Gesamtbetrag von 1.5 Millionen Euro war schon nach vier Monaten ausgeschöpft. Damit und mit geplanten ähnlichen Förderungen könne der dringend notwendige Ganzjahrestourismus ausgebaut werden. In Österreich werden im August fünfmal so viele Übernachtungen verzeichnet wie im November!

Schon im Jahr 2009 hat die Tourismusbank ÖHT deutlich mehr Förderungen vergeben als jemals zuvor. Mit einer weiteren neuen Schiene werden künftig auch Innovationen mit einem Bonus von 50'000 Euro gefördert werden.

Bei der in der Tourismusstrategie vorgeschlagenen Verbesserung der Infrastruktur und der Rahmenbedingungen sind Bund, Länder und Gemeinden gefordert. Dabei geht es beispielsweise um die gemeindeüberschreitende Errichtung von Schwimmbädern und anderen Freizeiteinrichtungen sowie um eine Senkung der Verwaltungskosten, um Anpassungen bei den Abschreibungen, um die Abschaffung der Kreditvertragsgebühr und um die Saisonnier-Regelung.

Um die Tourismusstrategie laufend zu verbessern und die stärkere Zusammenarbeit auch zu leben, wird eine neue Tourismuskonferenz eingerichtet. In dieser werden der Tourismusminister und die Landestourismus-Referenten tagen, beraten von einem Expertengremium und einem Beirat.

Der österreichische Wirtschaftsminister Mitterlehner: "Wir wollen nicht alles ändern, aber vieles verbessern." Bild: Birgit Pichler


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