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25.10.2006

Preiskampf der Döner-Buden

Kebab ist viel zu billig…

Die Konsumenten sind nicht bereit, für einen Dönerkebab angemessen zu bezahlen. Solange das so ist, sind die Betreiber genötigt, mit billigen Fleischqualitäten zu arbeiten. Der Gammelfleisch-Skandal lässt grüssen.

In Deutschland tobt ein erbitterter Preiskampf: Ein Döner kostet meistens weniger als drei Euro, in Berlin manchmal sogar nur einen Euro. Die hohe Dichte von Imbissbetrieben führt zu gnadenlosem Preisdumping. Das Zentrum für Türkeistudien in Essen berichtet, dass viele arbeitslosen Türken und Kurden in den vergangenen Jahren eine Dönerbude eröffneten. Inzwischen gibt es in Deutschland 15'000 türkische Imbissbetriebe. Zum Vergleich: McDonald's und Burger King kommen gemeinsam auf 1800 Filialen.

Die niedrigen Preise in der Branche schaffen eine Nachfrage nach Billigfleisch. In München lieferte ein Grosshändler stark überlagertes Fleisch zu Schleuderpreisen aus, darunter mehrere Tonnen "Putendöner". Die Auswirkungen des Gammelfleisch-Skandals sind deutlich zu spüren: Der Verein türkischer Dönerproduzenten spricht von dramatischen Rückgängen.

Auch in der Schweiz droht die Qualität der Ware zur Nebensache zu werden. Ein Kalbfleisch-Spiess kostet rund 14 Franken pro Kilo, bei einem Bratverlust von 50% beläuft sich eine Portion von hundert Gramm auf CHF 2.80. Hinzu kommen die Kosten für Fladenbrot, Gemüse und Sauce. Der Einstandspreis eines guten Döners beläuft sich auf rund CHF 3.50, bei einem Verkaufspreis von acht Franken (inklusive Mehrwertsteuer) entstehen Warenkosten von 47%. Nur mit den wesentlich billigeren Pouletspiessen oder gar mit Drehspiessen, die Hackfleisch verschiedener Tierarten enthalten, kommen die Imbissbetreiber auf einen grünen Zweig.

In Basel gibt es 35 Döner-Anbieter und nicht wenige bieten anständige Produkte zu fairen Preisen. Die gegenseitige Kannibalisierung und die mangelnde Zahlungsbereitschaft der Gäste führen aber dazu, dass die Arbeitsbedingungen, die Hygiene und die Qualitätsstandards bei manchen Dönerlokalen deutlich schlechter als bei der verpönten US-Konkurrenz sind. Dennoch sind es die multinationalen Hamburgerriesen, die gegen ein schlechtes Image zu kämpfen haben. Sobald die Leute bereit sind, für einen Dönerkebab zehn Franken und mehr zu bezahlen, haben die Betreiber eine echte Chance, den Vorstellungen der Sozialromantiker zu entsprechen.


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