Suchen Sie Mitarbeiter?
Schalten Sie jetzt für 65 Franken ein Stellenangebot auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe. Jahresabos ab 390 Franken.
13.10.2025
Bahnausbau in Basel: Ohne geht es nicht!
Nadelöhr im Schienenverkehr trifft die ganze Schweiz
Die Studie «Verkehr 2045» der ETH Zürich stuft den Bau des Rheintunnels als prioritär ein. Dem Tiefbahnhof Basel SBB und dem Herzstück werden jedoch keine zeitliche Priorität eingeräumt. Die Regierungen der Kantone Baselland und Basel-Stadt sowie die Handelskammer fordern, dass der Bund beiden Verkehrsträgern in der Region den angemessenen Stellenwert beimisst. Da die Schienen und Strassen gleichermassen übermässig belastet sind, droht die Region ansonsten weiterhin ein Flaschenhals zu bleiben, statt das Tor zur Schweiz zu sein.
Die Regierungen sowie die Handelskammer beider Basel setzen sich gemeinsam für effiziente und zukunftsfähige Verkehrsinfrastrukturen ein – für die Bevölkerung und die Wirtschaft. Aufgrund ihrer geographischen Lage haben die Verkehrsinfrastrukturen der Region für Personen und Güter einen hohen nationalen und internationalen Stellenwert. Damit die Region das Tor zur Schweiz bleibt und nicht zum Flaschenhals wird, muss die Infrastruktur zwingend ausgebaut werden.
Inakzeptabel: Studie räumt Schienenverkehr keine Priorität ein
Die beiden Kantone und die Handelskammer sind deshalb mit der Beurteilung der im Auftrag des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) erarbeiteten Studie «Verkehr 2045» nicht einverstanden. Die Region kann nicht akzeptieren, dass der Ausbau des stark überlasteten Bahnsystems keine Priorität hat.
Der Nachholbedarf beim Ausbau der Bahninfrastruktur ist bereits heute beträchtlich. Werden die Planungen zum Kapazitätsausbau Knoten Basel, welche das Parlament 2019 in Auftrag gegeben hat und noch laufen, nicht nahtlos weitergeführt und prioritär umgesetzt, läuft der Bund in ein massives, kaum mehr aufzuholendes Infrastrukturdefizit in der Region Basel.
Dieses würde nicht nur den Wirtschaftsraum Basel schwächen, sondern auch die Anbindung der Schweiz an das europäische Schienennetz infrage stellen und die Landesversorgung gefährden. Darunter würde die gesamte Schweiz leiden.
«Die Studie kommt wie erwartet zum Schluss, dass der Bahnausbau in Basel für die ganze Schweiz zentral ist. Es ist daher unverständlich, dass die Studie dem Tiefbahnhof und dem Herzstück keine zeitliche Priorität einräumt. Das ist inakzeptabel und muss auf politischem Weg korrigiert werden», erläutert Regierungsrätin Esther Keller, Vorsteherin des Bau- und Verkehrsdepartements Basel-Stadt.
«Trotz der unbestrittenen Bedeutung des Bahnknotens Basel für die wirtschaftliche Prosperität der Schweiz, bietet die Studie keine Perspektive für dessen dringenden Ausbau», ergänzt Handelskammer-Direktor Martin Dätwyler.
Forderung nach forciertem Ausbau der Bahninfrastrukturen
«Gemeinsam setzen wir uns jetzt erst recht mit aller Kraft dafür ein, dass der Tiefbahnhof Basel SBB und der Viertelstundentakt ins Fricktal in die kommende Botschaft 2026 des Bundes aufgenommen werden», erklärt Regierungsrat Isaac Reber, Vorsteher der Bau- und Umweltschutzdirektion Basel-Landschaft.
«Wir fordern weiterhin mit Nachdruck, dass mit der Botschaft 2026 des Bundes auch bahnseitig die notwendigen Infrastruktur-Voraussetzungen geschaffen werden, den stetig steigenden Personen- und Warenverkehr in der Region Basel und auf der Nord-Südachse aufzunehmen. Sonst wird hier aus dem Tor der Schweiz definitiv der Flaschenhals der Schweiz», bekräftigt Reber.
Studie: Rheintunnel bringt nötige Entlastung auf der Strasse
«Es ist erfreulich, dass die Studie «Verkehr 2045» zumindest dem Rheintunnel Priorität einräumt», sagt Martin Dätwyler. «Die Beseitigung der Engpässe auf der stauüberlasteten A2 ist für die Wirtschaft in unserer Region sehr wichtig. Denn Staustunden kosten unsere Unternehmen viel Geld». Und weiter: «Die Region Basel wird zunehmend unerreichbar, was fatal für einen starken Wirtschaftsstandort ist».
Auch Reber ist überzeugt, dass die Engpassbeseitigung eine zukunftsfähige Verkehrslösung ist: «Die Gesamtkapazität des Netzes wird so nicht erhöht, aber weniger Stau und eine effiziente Verkehrsführung bringen Muttenz und Birsfelden sowie den Quartieren Gellert, Breite und dem Kleinbasel die dringend nötige Entlastung. Das erhöht die Lebensqualität der Anwohnenden.»
Aus Sicht der Region sind flankierende Massnahmen jedoch unabdingbar, damit der Rheintunnel trotz der verlorenen eidgenössischen Volkabstimmung vom November 2024 realisiert werden kann. «Zurzeit prüfen wir, welche Massnahmen sinnvoll sind, um die Anwohnenden und die Quartiere zu entlasten», erläutert Dätwyler.
«Die Handelskammer erwägt demnächst mit Partnern eine Standesinitiative im Landrat und im Grossen Rat, mit der einerseits dieses «Plus» beim Rheintunnel und andererseits der etappierte Ausbau des Bahnknotens Basel von der Bundespolitik eingefordert wird. Einzelne Abschnitte wie der Tiefbahnhof müssen rasch realisiert werden können. Basel braucht Bewegung – auf der Strasse und der Schiene».
Einziger Metropolitanraum ohne S-Bahn-System darf nicht sein
Die trinationale Region Basel ist ein florierender Wirtschafts- und Lebensraum, der aufgrund seiner hohen Wertschöpfung und Exportleistung von grosser Bedeutung für die Schweiz ist. Dennoch verfügt Basel als einziger Metropolitanraum der Schweiz über kein leistungsfähiges S-Bahn-System.
Ausserdem ist das Nationalstrassennetz überlastet und wichtige Wirtschafts- und Entwicklungsareale sind verkehrlich ungenügend erschlossen. Die Kantone Basel-Stadt und Baselland sowie die Handelskammer beider Basel als Vertreterin der regionalen Wirtschaft fordern deshalb den Bund auf, verlässlich und entschlossen in diese Region zu investieren. Für den Standort Basel und damit für die ganze Schweiz.
- Verkehrsinfarkt: Basel braucht den Rheintunnel!
- Region fordert mit Nachdruck den Tiefbahnhof Basel
- Die trinationale S-Bahn nimmt Fahrt auf
Dossier: Verkehrspolitik
Permanenter Link: https://www.baizer.ch/aktuell?rID=9713
Suchen Sie eine Stelle im Gastgewerbe?
Inserieren Sie kostenlos auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe!