Suchen Sie Mitarbeiter?
Schalten Sie jetzt für 65 Franken ein Stellenangebot auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe. Jahresabos ab 390 Franken.
12.12.2016
Ein Bild, das Gäste anlockt
Die Rolle der Fotografie in der Gastronomie
Im Zeitalter der Digitalisierung spielen Fotos eine grosse Rolle. Diese Tendenz geht auch an Restaurants nicht spurlos vorüber, die sich mit attraktiven Bildern vermarkten können.
Kann ein schönes Foto einer Speise den Gast überzeugen, das entsprechende Restaurant aufzusuchen? Für Gastronomen lohnt es sich, diese Frage zu stellen. Denn im Zeitalter der sozialen Medien kommt dem Visuellen eine immer grössere Bedeutung zu, gerade was Bilder von Essen und Getränken angeht. Wer auf eine gute Bildkomposition achtet, seine Speisen hübsch anrichtet und die Fotos kurz vor den üblichen Essenszeiten im Internet veröffentlicht, kann damit durchaus Erfolg haben.
Es existieren zwar keine Zahlen dazu, wie sich Bilder auf die Auslastung eines Restaurants auswirken. Doch mehrere Studien zeigen, dass ein Betrieb, der auf den sozialen Medien wie Facebook und Instagram aktiv ist, seine Kundschaft dadurch erweitern kann. Und diese Aktivität im Netz zeichnet sich zu einem Grossteil durch das Veröffentlichen und Teilen von Bildern aus.
Indem ein Restaurant im Internet aktiv Bilder hochlädt, lenkt es die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich. Für einige Betriebe ist es zum Beispiel üblich, jeden Tag ein Foto des Tagesmenüs oder einer Saisonspezialität zu veröffentlichen. Mit diesen Publikationen wecken die Restaurants Interesse und zeigen, dass sie am entsprechenden Tag geöffnet haben und sich auf die Gäste freuen.
Auch wenn es nicht möglich ist, den Einfluss der Fotos auf die Verkaufszahlen nachzuweisen, so stellen einige Gastronomen dennoch fest, dass sie an jenen Tagen weniger Reservationen erhalten, an denen sie kein Foto des Menüs publizieren. Im Gegenzug bemerken sie auch, dass jenes Gericht, das sie im Internet abgelichtet haben, häufiger bestellt wird. Wenn ein Gastronom eine bestimmte Speise mehr verkaufen möchte, lohnt es sich folglich, Fotos davon auf den sozialen Medien zu teilen.
Wer sein Tagesmenü als Bild präsentiert, wird damit in der Regel mehr Erfolg haben, als wenn er das Menü nur in Textform vorstellt. Das unterstreicht auch die Redewendung "ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Wer seine Bekanntheit steigern möchte, sollte daher Fotos seiner Gerichte und seiner Dienstleistungen teilen. Dies lohnt sich insbesondere für neueröffnete Betriebe, die sich der potenziellen Kundschaft vorstellen möchten.
Eine bebilderte Speisekarte ist keine neue Idee. In der Schweiz kennt man diese bereits in Form der Dessertkarte, welche die Gäste mit lustvollen Fotos dazu verlockt, doch noch eine süsse Nachspeise zu bestellen. Die hübsche Präsentation der Eisbecher lässt beinahe niemanden kalt und kann dazu führen, dass selbst gesättigte Gäste noch einen kleinen Hunger für einen Coupe Dänemark verspüren.
Da das Konzept mit den ansprechenden Bildern häufig funktioniert, können sich Gastronomen überlegen, dieses auch auf andere Gerichte zu übertragen und beispielsweise die Hauptgänge mit einem Bild vorzustellen. Das funktioniert insbesondere bei den Restaurants gut, die bereits auf digitale Speisekarten setzen und in welchen die Gäste per Tablet bestellen.
In einigen Fällen sind Bilder der Menüs unabdingbar. Das trifft auf Catering-Dienstleister zu, aber auch auf Lieferdienste, welche die bestellten Speisen direkt an die Haustür bringen. Was die Caterer betrifft, so orientieren sich diese häufig an den aktuellen Tendenzen. Da das Optische heute eine immer grössere Rolle spielt, setzen auch viele Dienstleister auf visuelle Reize. Das lässt sich beispielsweise an den Apéro-Häppchen beobachten: Die traditionellen, belegten Toast-Brötchen, die von einer 3-mm-Schicht Gelée überzogen sind, werden immer häufiger durch Gerichte im Glas, Frucht- und Gemüsespiesse, Mini-Hamburger oder Bonbon-förmige Kreationen ersetzt.
Für die Gäste spielt die Optik nicht nur bei der Wahl der Gerichte eine Rolle, sondern auch bei der Wahl eines Catering-Dienstleisters. Häufig informieren sich die Kunden zunächst im Internet über ein Unternehmen. Falls auf der Website des Caterers keine Bilder vorkommen, könnte das einige Kunden abschrecken, die sich dann vielleicht eher für die Konkurrenz entscheiden, welche stärker aufs Visuelle setzt. Letztlich vermitteln Bilder auch ein Gefühl der Sicherheit, da die Kunden anhand der Fotos wissen, was sie von einem Unternehmen erwarten können. Und das ist ein entscheidendes Element in einem Markt, der so stark umkämpft ist wie das Gastgewerbe.
Das Internet spielt auch in der Lieferdienst-Branche eine grosse Rolle. Denn die Bestellung eines Gerichts erfolgt entweder telefonisch oder online, wobei die Online-Plattformen stark wachsen. Auf diesen Webseiten sind die Konsumenten mit vielen, relativ ähnlichen Angeboten konfrontiert. Wenn sie die entsprechenden Restaurants nicht kennen, stehen die Chancen gut, dass sie sich für jenen Betrieb entscheiden, der seine Menüs mit hübschen Bildern präsentiert. Ausserdem empfehlen die Lieferdienste den Restaurants auch selber, ihre Speisekarte mit Fotos zu versehen. Denn die Konsumenten tendieren dazu, jene Gerichte mit Bild zu bevorzugen.
Nun bleibt die Frage, wie man optisch ansprechende Bilder der Menüs hinbekommt. Denn Food-Fotografie ist anspruchsvoll und nicht jedem Hobby-Fotografen gegeben. Wer sich an professionelle Fotografen wendet, erhält hochwertige Bilder, muss dafür aber tiefer in die Tasche greifen. Zudem ist es beinahe unmöglich, von jedem Tagesmenü ein professionelles Foto abzulichten.
Glücklicherweise verfügen moderne Smartphones häufig über eine sehr gute Kamera, mit der sich ansehnliche Bilder machen lassen. Da man diese meist auch gleich auf dem Handy bearbeiten und auf den sozialen Medien teilen kann, spart man dadurch wertvolle Zeit. Die Qualität wird zwar nicht annähernd so gut wie bei Studio-Aufnahmen sein, doch das wird auf den sozialen Netzwerken auch selten erwartet. Für die eigene Website lohnt es sich hingegen, in professionelle Bilder zu investieren.
Im Grunde ist es wichtig, dass den Gästen anhand der Fotos das Wasser im Mund zusammenläuft. Sie sollen hungrig werden und Lust bekommen, das abgebildete Gericht im Restaurant zu bestellen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Hauptzutat des Gerichts auf dem Foto gut erkennbar ist. Denn der Gast soll sich denken: "Mmh, ich würde heute gerne diese warmen, fluffigen Pancakes mit Blaubeeren verspeisen."
Romain Wanner / GastroJournal
- GastroJournal
- Ein Schnappschuss vom Essen
- Social Media im Gastgewerbe: Angekommen, doch noch nicht ganz
Dossiers: Gastronomie | Marketing
Permanenter Link: https://www.baizer.ch/aktuell?rID=5878
Suchen Sie eine Stelle im Gastgewerbe?
Inserieren Sie kostenlos auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe!