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05.01.2016
Regionales Einkaufen boomt wie nie
"Moral-Märkte" in den USA
In einem Umfeld zunehmender Globalisierung und Arbeitsteilung wächst offenbar die Sehnsucht der US-amerikanischen Konsumenten nach Ursprünglichkeit, Bodenständigkeit und Natürlichkeit. Doch nicht nur das bewegt die Verbraucher. Für viele ist es eine Frage der Moral, immer häufiger auf regionalen Märkten einzukaufen – so das Ergebnis einer Studie, die von Wissenschaftlern der Universität des US-Bundesstaates Iowa veröffentlicht wurde.
Verbraucher wurden nach den Gründen für ihr Einkaufsverhalten befragt, das immerhin dazu geführt hat, die geschrumpfte Zahl lokaler Märkte in den 1990ern von 340 auf heute mehr als das Zehnfache anwachsen zu lassen. Demnach fühlen sich die Kunden moralisch verpflichtet, die (Land-)Wirtschaft ihrer Region zu stärken, in dem Wissen, dass das auch dem Erhalt ländlicher Strukturen gleich vor der Haustüre dient.
Viele Amerikaner gaben in der Studie zu Protokoll, dass sie nicht wegen des besseren Geschmacks oder der Frische wegen lokal einkauften, sondern vielmehr um die lokalen Anbieter zu unterstützen. Angelehnt an den lateinischen Ausdruck "Carnivoren" für Fleischesser, werden solche Kunden scherzhaft "Loca-voren" genannt, als eine ganz eigene Spezies von Verbrauchern. Sie fühlten sich dem "Grossen Ganzen" und vor allem ihrer eigenen Gemeinde verpflichtet, einhergehend mit einer grossen Passion für einen nachhaltigen Lebensstil.
Dass diese Nachricht ausgerechnet aus den USA kommt, mag verwundern, trägt aber dem Umstand Rechnung, dass es seit Jahren eine Bewegung gibt, die sich der gesunden und ausgewogenen Ernährung verschrieben hat. Hierzu gehört auch die offenbar sehr erfolgreiche "Buy local"-Kampagne, die mit ihren Labels in jedem Supermarkt zu finden ist und zum Kauf von regionalen Produkten animieren soll.
Besonders günstig ist die moralische Absolution für den Verbraucher indes nicht: Das Preisniveau für Lebensmittel ist in den USA im Vergleich zu Deutschland eher hoch. So liegt nahe, dass überdurchschnittlich viele Verbraucher mit höherem Bildungsniveau und somit Einkommen zu den "Loca-voren" zu zählen sind.
Friederike Heidenhof / aid
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