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20.07.2025

«Geht stark auf subjektive Empfindungen zurück»

Professor sieht kaum Anzeichen für Übertourismus in Innerrhoden

In Appenzell Innerrhoden warnen Kritiker vor zu vielen Touristinnen und Touristen. Einen Übertourismus nehme er im Kanton aber noch nicht wahr, sagte Pietro Beritelli, Tourismusexperte und Professor an der Universität St. Gallen (HSG), im Interview mit Keystone-SDA.

sda. Pietro Beritelli, wie wird Übertourismus definiert?

Beritelli: Es gibt verschiedene Definitionen. Eine, die ich und andere Wissenschaftler verwenden, geht unter anderem zurück auf den Tourismusforscher Claudio Milano von der Universität Barcelona und lautet wie folgt: «Das übermässige Besucherwachstum führt zu einer Überfüllung in Gebieten, in denen die Einwohner unter den Folgen vorübergehender und saisonaler Tourismusspitzen leiden.» Diese Definition stösst auf breiten Konsens.

Welche Auswirkungen auf die Bevölkerung kann Übertourismus haben?

Übertourismus kann zu Einschränkungen führen, von denen insbesondere die lokale Bevölkerung betroffen ist. Die Lebensqualität der Einheimischen und ihr ökonomisches Umfeld leiden unter Umständen. In Grossstädten kann es zudem sein, dass der Konsum sowie der Wohnraum teurer und die Einheimischen in die Aussenquartiere verdrängt werden.

Ist Übertourismus ein neues Phänomen?

Der Begriff Übertourismus respektive Overtourism ist ein neues Label. Wir kennen das Phänomen aber bereits von früher. In den 1970er Jahren haben wir von Tourismuskritik und Massentourismus gesprochen. In den 1990er Jahren stellte man sich Fragen nach sanftem und qualitativ gutem Tourismus. Das Thema flackert immer wieder auf, aber eigentlich ist das Phänomen immer das gleiche.

Welche Massnahmen helfen gegen Übertourismus?

Tourismus ist ein soziales Phänomen. Wenn ich von Bekannten von einem schönen Ort höre, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich dort ebenfalls hinreise. Das bringt mit sich, dass der Tourismus nur schwer steuerbar ist. Gewisse Massnahmen, wie zum Beispiel Campingverbote oder Parkleitsysteme, können negative Folgen des Tourismus aber abschwächen.

Inwiefern ist der Kanton Appenzell Innerrhoden von Übertourismus betroffen?

Das ist schwierig zu beantworten. Ob ein Übertourismus vorhanden ist oder nicht, geht stark auf subjektive Empfindungen zurück. Für Appenzell Innerrhoden und vor allem für den Alpstein würde ich den Begriff aber nicht verwenden. Ich sage, solange die Bevölkerung vor Ort mit dem Tourismus gut leben kann, herrscht noch kein Übertourismus. Und wir haben im Alpsteingebiet ja noch nicht diese grossen, internationalen Reisegruppen, die oft mit Übertourismus in Verbindung gebracht werden wie zum Beispiel auf dem Jungfraujoch.

Die Meglisalp im Alpstein. Appenzellerland Tourismus


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