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13.08.2025

Wie lange dauert eigentlich Verdauung?

Keine klaren Zeitangaben möglich

In vielen Medien kursieren Zahlen, wie lange Mann oder Frau braucht, um ein bestimmtes Lebensmittel zu verdauen. Manchmal geht es um den kompletten Verdauungsprozess, manchmal darum, wie lange ein bestimmtes Lebensmittel «im Magen liegt». Die Zeiten sind oft in Stunden, manchmal sogar in Minuten angegeben. Ist das überhaupt möglich?

Wie so oft im Leben, gibt es leider keine einfache Antwort. Wie lange es dauert, bis unsere Nahrung den Magen wieder verlässt, hängt nämlich von sehr vielen Faktoren ab. Und zum besseren Verständnis muss man den Weg der Nahrung näher betrachten.

Alles fängt im Mund an: «Durch das Kauen erhalten Speisen eine grössere Oberfläche. Verdauungsenzyme können dann leichter und länger einwirken», sagt Harald Seitz vom deutschen Bundeszentrum für Ernährung. «Schlecht gekaute Nahrung bereitet dem Magen mehr Arbeit.»

Im Magen wird dann vorverdaut – die eigentliche Verdauung geschieht allerdings woanders und zwar im Darm. Und der Magen hat weitere wichtige Funktionen: Er sammelt die zerkleinerte Nahrung und mischt sie mit Magensaft, Verdauungsenzymen und Salzsäure. Der Speisebrei wird so «desinfiziert» und die Proteinverdauung wird eingeleitet. Dann geht der Nahrungsbrei portionsweise in den Dünndarm.

Wie schnell diese Weitergabe aus dem Magen in den Darm geschieht, hängt zum Beispiel von der Nahrungsmenge, der Art der Nahrung, ihrer Zusammensetzung und dem Zerkleinerungsgrad durch das Kauen ab. Je besser ein Bissen also durchgekaut wurde, desto leichter kann er mit Magensaft und Salzsäure durchmischt, vorverdaut und in den Darm abgegeben werden. «Gutes Kauen kann also Verdauungsproblemen vorbeugen», betont Seitz.

Grundsätzlich verlassen Getränke wie Wasser oder Schorle den Magen am schnellsten (bis zu 1 Stunde). Das gilt aber nicht, wenn sie im Rahmen einer Mahlzeit getrunken werden. Denn dann werden sie in den Speisebrei «eingeknetet».

Eher wasserreiche Lebensmittel wie Milch, Blattsalate, bestimmte Früchte (z.B. Melone) und Gemüse (z.B. geschälte Tomaten) liegen abhängig von Menge und Zubereitung sowie Kauqualität etwa eine bis zwei Stunden lang im Magen. Wurde der Salat zum Beispiel mit Öl angemacht und mit Kürbiskernen getoppt, dauert die Passage in den Darm in der Regel länger.

Kohlenhydrathaltige, ballaststoffärmere Lebensmittel wie weisser Reis, Weissbrot und Nudeln benötigen etwa zwei Stunden durch den Magen. Auch bei Nudeln mit Tomatensauce ohne Sahne und ohne Parmesankäse kann die Zeitangabe passen. Spaghetti Carbonara zum Beispiel brauchen deutlich länger.

Proteinreiche Lebensmittel wie fettarmer Joghurt, Magerquark, fettarmer Käse, mageres Geflügel, Fisch und Fleisch können drei bis vier Stunden lang im Magen verweilen. Die fettreichen Varianten können oft noch länger brauchen.

Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornbrot, Haferflocken, viele Gemüsearten, Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen oder Bohnen können den Magen bis zu fünf Stunden lang füllen. Sie machen uns richtig lange satt.

Fettreiche Lebensmittel wie Käse (über 40% Fett), manche Teile vom Schwein, von der Gans oder fetter Fisch wie Ölsardine oder Aal können bis zu sieben Stunden lang im Magen liegen. Wir sprechen dann von «schwer verdaulichen Speisen». Fett verlangsamt die Magenentleerung generell.

Es zeigt sich: Die Verweildauer von Nahrung im Magen ist sehr individuell und hängt von den verschiedensten Faktoren ab. Eine allgemeingültige Aussage lässt sich für Alltagssituationen in der Regel nicht treffen.

Dr. Birgit Jähnig / bzfe


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