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15.07.2009

Wider der Tomatensaftmode im Flugzeug

Krebsforscher beurteilen Inhaltsstoff Lycopin neu

Mit Beginn der Reisezeit kommt ein Lebensmittel in Mode, das sonst das ganze Jahr über eher ein Schattendasein in den Supermarktregalen führt. Ein Nachtschattendasein, sozusagen. Die Rede ist vom Tomatensaft, der selten so stark nachgefragt wird wie im Flugzeug.

Über die Gründe dafür gibt es eine Vielzahl von Erklärungsansätzen, die in der Regel auf eines hinauslaufen: Tomatensaft schmeckt und steckt voller guter Inhaltsstoffe. Demnach könnte man sich eher wunder, dass er zu Land so missachtet wird, als zu staunen, wenn Fluggäste ihn gerne trinken.

Doch für alle, die Tomatensaft einfach nicht mögen, gibt es nun eine befreiende Erkenntnis: Forscher sind sich gar nicht einig darüber, ob er wirklich so gesundheitsförderlich ist. Jahrelang wurde insbesondere der Pflanzenfarbstoff Lycopin herausgestellt, dem man nachsagte, dass er vor Krebs schützen könnte; schwerpunktmäßig für Prostatakrebs. Wenn die Tomaten im Zuge der Saftgewinnung erhitzt werden, vervielfältigt er sich. Lycopin ist daher im Saft wesentlich konzentrierter vorhanden als in frischen Tomaten. "Wessen Vater oder Grossvater am Prostatakarzinom erkrankt ist, der sollte spätestens ab 40 regelmässig ein Glas Tomatensaft trinken", empfahl noch 2004 in einem Interview mit der "Ärztlichen Praxis" Professor Klaus-Peter Jünemann, Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel.

Doch 2007 veröffentlichte die American Association for Cancer Research eine ganz andere Sichtweise. Eine Studie mit 28'000 männlichen Patienten widerlegt demnach die lange angenommene These, Lycopin schütze vor Krebs. Im Gegenteil: Die Forscher stellten sogar fest, dass Beta-Carotin, welches mit Lycopin verwandt ist, das Prostatakrebsrisiko steigern könnte. "Es ist enttäuschend, da Lycopin so eine unkomplizierte, kostengünstige Variante gewesen wäre, um das Prostatakrebsrisiko zu senken. Aber so einfach scheint es nicht zu sein", kommentierte Ulrike Peters vom Fred Hutchison Cancer Research Center.

Für Fluggäste bedeutet das: Dem Herdentrieb müssen sie nicht länger aus vermeintlich gesundheitlichen Gründen nachgeben. Wer Orangensaft oder Wasser bevorzugt, sollte dazu ruhig stehen. Auch über den Wolken.

Autorin: Johanna Thelemann / aid


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