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14.09.2009
Heftiger Preiskampf in der Berliner Hotellerie
Überkapazitäten führen zu einer Rabattschlacht
Wer jetzt nach Berlin reist, muss auch mit kleinem Budget nicht auf Luxus verzichten. Aus der Not heraus bieten Erstklasshäuser die Zimmer zum Schnäppchenpreis an. Eine Marktbereinigung scheint unvermeidlich.
Eine Erhebung der "Berliner Morgenpost" ergab, dass beispielsweise am Samstag, 7. November 2009 Zimmer in Erstklasshäusern zum Schnäppchenpreis zu haben sind. Zwei Personen nächtigen im Fünfsterne-Superior-Hotel Palace an bester Citylage für 99 Euro. Zieht man von diesem Preis noch die enthaltenen Frühstückskosten für zwei Personen von 58 Euro ab, bleibt ein Logementertrag von 41 Euro.
Auch andere Luxushotels locken zu besagtem Zeitpunkt mit attraktiven Preisen: das "Esplanade" (99 Euro), das "Radisson Blu" (104 Euro), das "Steigenberger" (106 Euro), das "Intercontinental" (124 Euro), das "Marriott" (135 Euro) oder das "Bristol Kempinski" (140 Euro) – allerdings jeweils ohne Frühstück.
Im Durchschnitt liegen die Zimmerpreise im Fünfsterne-Bereich bei 128 Euro, im Viersterne-Hotel bei 70 Euro und im Dreisterne-Segment bei 51 Euro. "Im Bereich des Geschäftsreiseverkehrs", so die Einschätzung des Berliner Dehoga-Präsidenten Willy Weiland gegenüber der Morgenpost, "liegt der Buchungsrückgang bei bis zu 20 Prozent." Die leer stehenden Zimmer versuche man nun mit Kampfpreisen an Privatreisende zu verkaufen. So könnten wenigstens die Fixkosten gedeckt werden.
Branchenkenner bezweifeln jedoch, dass die Verluste aus dem Geschäftstourismus so kompensiert werden. Dirk Bessler von der Beratungsfirma Treugast prognostiziert eine Konzentration auf wenige Spitzenhäuser, die von ihren hohen Standards nicht abweichen und deshalb künftig wieder hohe Preise erzielen werden. Dazu gehören laut Bessler das "Adlon", das "Regent" und das "Hyatt".
Längst haben sich einige Häuser wie das "Esplanade", das "Intercontinental" oder das "Hilton" von ihrer Sterneklassifizierung verabschiedet. Das "Hilton" am Gendermenmarkt hat nur noch ein Restaurant statt wie früher drei. Auch im "Westin Grand" wurde im Zuge der Moderninisierung das gastronomische Angebot zusammen gestrichen.
"Neue Hotelbauvorhaben gefährden das Übernachtungsgewerbe in Berlin", sagt Burkard Kieker, Chef der Berlin Tourismus Marketing GmbH. Einige Investitionen würden wohl aufgrund der Krise zurückgestellt werden, trotzdem werde sich die Anzahl der Betten in Berlin bis Ende 2011 um weitere 13'000 auf insgesamt 120'000 erhöhen. "Nur mit 2.1 Millionen zusätzlicher Übernachtungen pro Jahr können die Hotelbetriebe wirtschaftlich arbeiten", meint Hotelier Michael Zehden. Dies sei jedoch unmöglich.
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Dossiers: Hotellerie | Preisbildung
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