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21.02.2012
Massiv weniger Gäste aus dem Euro-Raum
Bergregionen leiden besonders stark
Gemäss den definitiven Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik registrierte die Hotellerie in der Schweiz im Jahr 2011 insgesamt 35.5 Millionen Logiernächte. Dies bedeutet einen Rückgang um zwei Prozent gegenüber 2010. Allein bei europäischen Gästen gingen 1.1 Millionen Übernachtungen verloren.
Die inländischen Gäste generierten 15.8 Millionen Logiernächte, was einer leichten Abnahme von 0.1 Prozent entspricht. Bei den ausländischen Gästen wurden 19.7 Millionen Logiernächte und damit ein Rückgang von 3.5 Prozent registriert. Allerdings wurde einzig bei den Gästen aus dem europäischen Kontinent (ohne Schweiz) eine Abnahme der Logiernächte verzeichnet, diese betrug 7.3 Prozent oder 1.1 Millionen Einheiten.
Im ersten Halbjahr 2011 blieb die Zahl der Logiernächte gegenüber derselben Vorjahresperiode stabil. Die Mehrzahl der Monate verzeichnete eine Zunahme. Einzig im Februar war ein deutlicher Rückgang von 7.5 Prozent zu verbuchen.
Im zweiten Halbjahr hingegen wurde eine Abnahme um 715'000 Logiernächte oder 3.8 Prozent verzeichnet. In den Sommermonaten waren die Rückgänge besonders ausgeprägt. So sanken die Nächtigungen im Juli um 139'000 (-3.3%), im August um 254'000 (-6.2%) und im September um 127'000 Einheiten (-3.7%). Diese Rückgänge lassen sich teilweise mit der Frankenstärke und den ungünstigen Wetterbedingungen erklären. Auch der Dezember zeichnete sich durch eine deutliche Abnahme um 118'000 Logiernächte (-4.9%) aus.
Die Logiernächte deutscher Gäste gingen um 609'000 oder zehn Prozent zurück. Es ist der stärkste absolute Rückgang aller Herkunftsländer. Es folgen das Vereinigte Königreich mit einem Rückgang von 154'000 Einheiten (-8.3%), die Niederlande mit 142'000 (-14%), Italien mit 67'000 (-6.2%) und Belgien mit 64'000 (-8,6%). Bei den französischen Gästen ging die Zahl der Logiernächte um 55'000 zurück (-3.8%). Die Gäste aus Russland hingegen generierten 46'000 Logiernächte mehr (+9.8%).
Gäste aus Asien vermochten die Verluste zu lindern. Die Anzahl ihrer Logiernächte stieg um 349'000 oder 13 Prozent. China (ohne Hongkong) wies das stärkste absolute Wachstum aller Herkunftsländer auf (+191'000 resp. 47%). Dahinter folgen Indien (+68'000 Logiernächte resp. 17%) und die Republik Korea (+32'000 resp. 24%). Bei den Gästen aus Japan hingegen wurden 27'000 Logiernächte weniger registriert (-5.4%).
Der amerikanische Kontinent wies einen Logiernächteanstieg von 28'000 Einheiten (+1.4%) auf. Unter den Ländern dieses Kontinents verzeichnete Brasilien 26'000 Logiernächte mehr (+15%). Bei den Gästen aus den Vereinigten Staaten gingen die Logiernächte hingegen um 14'000 Einheiten resp. um 0.9 Prozent zurück. Die Nachfrage aus dem ozeanischen Kontinent stieg um 18'000 Logiernächte (+7%), der afrikanische Kontinent verbuchte ein Plus von 13'000 Einheiten (4.7%).
Unterschiedliche Entwicklungen in den Tourismusregionen
Die markantesten Rückgänge wurden in den Bergregionen festgestellt. Graubünden verbuchte mit einem Minus von 442'000 Logiernächten (-7.6%) die deutlichste Abnahme in absoluten Zahlen. Das Wallis und das Berner Oberland wiesen ebenfalls Rückgänge von 187'000 (-4.4%) respektive 93'000 Logiernächten (-2.5%) auf. Auch im Tessin waren 115'000 Logiernächte (-4.6%) weniger zu verzeichnen.
Im Gegensatz dazu erreichten zwei städtische Regionen die deutlichsten Zunahmen: die Region Zürich mit einem Plus von 133'000 Logiernächten (+2.6%) und Genf mit einem Anstieg von 38'000 Logiernächten (+1.3%). Es folgt die Region Jura und Drei-Seen-Land mit einer Zunahme von 32'000 Logiernächten (+4.5%).
Im Jahr 2011 entsprachen die 35.5 Millionen Logiernächte 16.2 Millionen Ankünften (+0.2% gegenüber 2010). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag wie bereits 2010 bei 2.2 Logiernächten. Sie betrug bei den inländischen Gästen 2.0 Nächte (im Jahr 2010 waren es 2.1), bei den ausländischen 2.3 (im Vorjahr 2.4). Unter den Tourismusregionen erreichte Graubünden mit 3 Nächten den höchsten Wert, während die Regionen Fribourg und Jura mit 1.7 Nächten die kürzesten Aufenthalte verzeichneten.
Die Nettozimmerauslastung belief sich im Jahr 2011 auf 51.6%. Das sind 0.7 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Unter den Tourismusregionen wies Genf mit 65.1% die stärkste Auslastung auf, gefolgt von der Region Zürich mit einem Wert von 62.5%. Die geringste Auslastung war im Jura (inklusive Drei-Seen-Land) mit 36.4% zu verzeichnen.
Schweiz Tourismus gibt sich in einer ersten Stellungnahme zuversichtlich. Drei Gründe nennt die Marketingorganisation: Die anhaltend starke Nachfrage von Touristen aus den potenzialstarken strategischen Wachstumsmärkten, die beträchtlichen Investitionen, welche die Branche zur Attraktivitätssteigerung getätigt hat sowie die hohe Loyalität der Schweizer Gäste zur Tourismusdestination Schweiz
ST erhöht 2012 das Marketingbudget für die Bearbeitung der strategischen Wachstumsmärkte Brasilien, China, Golfstaaten, Indien, Polen, Russland, Spanien: Mit 13.5 Millionen Schweizer Franken (+32.4% gegenüber 2011) entspricht dies 22.7 Prozent des gesamten Marketingbudgets. Im Vorjahr betrug der Anteil noch 18.2 Prozent.
Es wird aber auch der Bedeutung des Schweizer Markts Rechnung getragen. ST bearbeitet den Binnenmarkt prioritär und mit vollem Marketingmix. Im Rahmen der Sommerkampagne 2011 beispielweise wurden zusätzliche 4.7 Millionen Schweizer Franken in die Marketingaktivitäten in der Schweiz investiert.
- Bundesamt für Statistik
- Rekordjahr für den Elsass-Tourismus
- Tourismus in Basel entwickelte sich 2011 leicht positiv
Dossiers: Konjunktur | Tourismus
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