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20.03.2013

Talsohle noch nicht durchschritten

Schweizer Luxushotellerie trotz Wachstumsmärkten rückläufig

Die Swiss Deluxe Hotels, eine Vereinigung von 38 exklusiven Luxushotels in der Schweiz, schliessen das Jahr 2012 mit einem konsolidierten Umsatz von 1.41 Milliarden Franken ab. Dies entspricht einem Rückgang von 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Logiernächte nahmen sogar um 1.7 Prozent auf 835'000 Einheiten ab.

Der starke Franken, die weltweit rückläufige Konjunktur sowie das schlechte Wetter in den Sommermonaten haben die Hotels herausgefordert. Zudem verzeichneten die 38 Betreiber der Swiss Deluxe Hotels auch 2012 ein immer kurzfristigeres Buchungsverhallten der Gäste.

Die stetig steigende Kostenbasis bedeutet eine immer grösser werdende Herausforderung für die Schweizer Luxushotellerie. Im Vergleich zum naheliegenden Ausland lassen massiv höhere Mindestlöhne, zunehmende Regulierungen und weiterhin hohe Hürden im Agrar- und Lebensmittelimport, die zu teuren Einkaufspreisen führen, die Kosten-Gewinnschere bei stagnierenden Umsätzen immer enger werden.

Die Gesamtbranche der Schweizer Hotellerie verzeichnete 2012 insgesamt eine Abnahme der Logiernächte von 2%, wobei das 5-Sterne-Segment am wenigsten gelitten hat. Die im Branchenvergleich recht stabilen Übernachtungszahlen basieren einerseits auf einem nach wie vor festen Heimmarkt und weiterhin stark wachsenden neuen Märkten wie China (+25%), Indien (+12%), Brasilien (+15%) und den Golfstaaten (+24%). Auch der US-Markt legt erfreulicherweise wieder leicht zu, mit einem Wachstum von 2.1%.

Gäste aus diesen Wachstumsmärkten weisen eine überdurchschnittliche Affinität zur Luxushotellerie auf. Die Swiss Deluxe Hotels haben sich früh auf diese Märkte konzentriert und profitieren nun von diesem Trend.

Europa nach wie vor schwach

Der europäische Markt konnte sich noch nicht erholen. So verzeichnete das wichtigste ausländische Herkunftsland Deutschland (Gästeanteil rund 15%) einen weiteren Rückgang von minus 11% (Vorjahr -13%). "Die Talsohle ist noch nicht durchschritten", sagt Jan E. Brucker, Präsident der Swiss Deluxe Hotels. "2012 hat uns alle gefordert und auch das laufende Jahr wird nochmals ein sehr schwieriges werden."

Die fast parallele Entwicklung von Umsatz und Logiernächten in den Swiss Deluxe Hotels deutet darauf hin, dass sich das Verhältnis von Übernachtungskosten und Zusatzleistungen und Zusatzkonsumationen nicht weiter erholt hat. Noch immer spüren die Hotels das kostensensitive Verhalten von Privat- und Geschäftskunden.

Die steigende Nachfrage nach Spezialangeboten und kombinierten Produkten sowie das kurzfristige Buchungsverhalten fordern die Kreativität des Hoteliers. Dazu kommen stetige Investitionen in die Infrastruktur. So haben auch 2012 die 38 Swiss Deluxe Hotels wiederum rund 200 Millionen Franken an baulichen Investitionen getätigt. Unter anderem hat das Hotel "Mont Cervin" in Zermatt nach umfassender Rennovation wieder seine Tore geöffnet und das Hotel "Kulm" in St. Moritz eröffnete die Wintersaison mit einem neuen luxuriösen Spa-Bereich.

17 Michelin-Sterne

Die Swiss Deluxe Hotels sind Juwelen in der höchsten Liga der Gastronomie. Die 151 Restaurants in den 38 Hotels vereinen 593 Punkte Gault-Millau und 17 Michelin-Sterne. 2012 wurde Heiko Nieder vom "Dolder Grand" in Zürich mit 18 Punkten Gault-Millau ausgezeichnet und ist damit neu der höchst dotierte Chef in der Stadt Zürich. Bernd Schützelshofer erlangte im Restaurant Kronenstübli im "Kronenhof" in Pontresina 17 Punkte und Laurent Eperon krönte das "Baur au Lac" in Zürich – das Gault-Millau Hotel des Jahres – mit 17 Punkten.

Vier Chefs der Swiss Deluxe Hotels schmücken ihr Palmarès mit 18 Punkten Gault-Millau (Peter Knogl vom Les Trois Rois in Basel, Dominique Gauthier vom Beau-Rivage in Genf, Anne-Sophie Pic vom Beau-Rivage Palace in Lausanne und Heiko Nieder vom Dolder Grand in Zürich), während fünf Köche mit 17 Punkten ausgezeichnet sind (Roland Schmid vom Hof Bad Ragaz, Othmar Schlegel vom Castello del Sole in Ascona, Edgar Bovier vom Lausanne Palace, Laurent Epiron vom Baur au Lac in Zürich und Bernd Schützelhöfer vom Kronenhof in Pontresina).

Ursprünge der Luxushotellerie liegen in der Schweiz

In den Jahren 2012 und 2013 feiern gleich fünf Swiss Deluxe Hotels ihr 100-jähriges Bestehen: Das Suvretta House in St. Moritz, das Bellevue-Palace in Bern, das Bellevue in Gstaad, das Gstaad Palace und das Hotel Carlton in St. Moritz.

Die Geschichte der Schweizer Luxushotellerie zeugt von den visionären Ideen und der Leidenschaft der grossen Pioniere des Tourismus und der Hotellerie. Innovation, höchste Qualität und die bedingungslose Dienstleistung am Gast bilden seit rund 175 Jahren die Basis für die höchsten Standards der Gastlichkeit und Gastfreundschaft.

Zahlreiche Schweizer Hoteliers gehörten zudem zu den Pionieren bei der Einführung von technischen Errungenschaften. Als wohl erstes Hotel in der Schweiz bot das 1834 eröffnete Hotel des Bergues in Genf seinen Gästen fliessendes Wasser in den Etagen an; 1844 installierte das gleiche Haus die ersten Gasleuchter in einem Schweizer Hotel und drei Jahre später Toiletten mit Wasserspülung.

Bereits 1844 hatte das Grand Hotel Les Trois Rois in Basel fliessendes Wasser auf allen Etagen angeboten. Im Grand Hotel in Vevey wurde 1867 der erste Personenlift eingebaut. 1874 besass das Hotel Beau-Rivage in Genf einen hydraulischen Personenlift. Im Juli 1879 begann im St. Moritzer Kulm Hotel das Zeitalter der elektrischen Beleuchtung mit "Jablochkoffschem Bogenlicht", es war die erste fest installierte elektrische Beleuchtung in der Schweiz.

In jeder der frühen Touristendestinationen standen am Anfang ihrer Entwicklung innovative Pioniere, denen die Orte einen Grossteil ihrer Bekanntheit zu verdanken haben. Sie waren die Baumeister einer Traumwelt für die vornehme Hotelgesellschaft aus der europäischen Oberschicht.

Die bedeutendsten Hoteliers waren aber auch lokal engagierte Bürger, Politiker und Initianten von Infrastrukturbauten wie der Eisenbahn oder Stromnetze. Dazu zählen die Namen von Antoine-Jérémie Dejean in Genf, Ami Chessex und Alexandre Emery in Montreux, in Interlaken Friedrich Seiler und Eduard Ruchti, in Zürich Johannes Baur, rund um den Vierwaldstättersee Franz Josef Bucher-Durrer zusammen mit Josef Durrer, sowie der aus Ragaz stammende Anton Bon-Nigg, der später auch das Suvretta House in St. Moritz baute.

Im Tessin hatte sich Tourismuspionier und Hotelier Alexander Béha einen Namen gemacht, während im ähnlich entlegenen Wallis unter anderem die berühmte Hotelier-Familie Seiler das Hotel Monte-Rosa, das Gasthaus Riffelberg und das Mont Cervin in Zermatt aufbauten oder erwarben. In St. Moritz war es die legendäre Familie Badrutt, die als klassisches Beispiel einer Familiendynastie nicht nur extravagante Hotelbauten im kleinen Oberengadiner Kurort etablierte, sondern auch massgeblich Lokalpolitik und Infrastrukturaufbau betriebe.

Die Vereinigung der Swiss Deluxe Hotels (SDH) wurde 1934 gegründet und umfasst 38 der namhaftesten Fünf-Sterne-Häuser der ganzen Schweiz mit insgesamt 4500 Zimmern und Suiten sowie rund 9200 Betten. Das sind rund 40 Prozent der Fünf-Sterne-Kapazität der Schweiz. Die 38 Betriebe beschäftigen 5500 Mitarbeitende.


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