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08.09.2014

"DIE" Freizeitdestination 2014

Genf, abseits der Schweiz, aber im Zentrum von Europa

Spitzenmässig in ihrer touristischen Leistung wird die Calvinstadt zwar oftmals beobachtet, aber nur selten verstanden.

Ein Kanton, "abgerückt" vom Rest des Landes, eingeschlossen im französischen Territorium und grundlegend internationaler als die restliche Schweiz. Die vorliegenden Zahlen der Region Genf sind beeindruckend: die beste Bettenauslastung des Landes (52.3%) bei einer eher niedrigen Bettenzahl (Genf bietet 15'152 Betten von schweizweit insgesamt 246'489). Genf zieht zudem auch weniger Inländer an: Nur 19 Prozent der Übernachtungen machen inländische Gäste aus, während gesamtschweizerisch die Schweizer rund die Hälfte der Gäste ausmachen.

Nur Zürich schreibt genauso gute Resultate wie Genf. Obwohl der urbane Tourismus in den letzten Jahren einen gewissen Erfolg erzielen konnte, sind die Aktivitätssegmente in den beiden Stadtkantonen äusserst verschieden. Kurz und gut, Genf funktioniert ganz anders (siehe untenstehendes Interview).

Mehr als ein Viertel aller Hotelzimmer in Genf sind im 5-Sterne-Segment, was eine weitere Besonderheit der Calvinstadt ist – ein grosser Unterschied, verglichen mit anderen Regionen, was der Stadt ein sehr luxuriöses Bild einbringt, "aber auch jenes einer teuren Stadt", erklärt Paul E. Muller, Präsident der Fondation Genève Tourisme et Congrès. "Dies hat selbstverständlich einen Einfluss auf den Zimmerdurchschnittspreis."

Der internationale Flughafen von Genf ist ebenfalls ein wichtiger touristischer Vorteil, auch wenn die meisten Gäste weiter ins benachbarte Frankreich reisen. Die Zunahme der Ankünfte in den letzten zehn Jahren grenzt an 80 Prozent und entspricht 8 Millionen Passagieren im 2003 und 14.4 Millionen im 2013. Eine Infrastruktur, die einen wichtigen Einfluss auf den Genfer Tourismus ausübt.

Ein weiterer Anreiz der Stadt Genf ist ihre Internationalität: ihre internationalen Organisationen, ihre bedeutende Rolle in der Weltdiplomatie, aber auch ihr starker Finanzplatz. Und die Calvinstadt ist, touristisch betrachtet, äusserst aktiv.

Genf hat zu Beginn des Monats August die Auszeichnung "Europe's Leading City Break Destination 2014" erhalten. Zum ersten Mal hat damit eine Schweizer Destination diesen "Oscar des Tourismus" gewonnen, obgleich Genf dabei mit Paris, London oder Mailand konkurrenzieren musste. Genf ist demzufolge "DIE" beliebteste Freizeit¬destination Europas. Eine Sparte, auf die Genf Tourismus seit zwei Jahren setzt.

Noch vor einigen Jahren wurde befürchtet, dass der Tourismus, durch den Ruf unsichere Quartiere zu haben, Schaden nehmen könnte. Doch obwohl einige vermischte Meldungen prominent in den Zeitungen erschienen, scheint die Sache heute vergessen zu sein, oder zumindest schadet sie dem Image der Destination nicht mehr.

Dass es um den Genfer Tourismus so gut steht, ist vielleicht nicht zuletzt dem guten Einvernehmen zwischen den Akteuren des Tourismus zu verdanken. Vom Flughafen bis zu den Hotels, über die Kaufleute bis zur Palexpo arbeiten alle zusammen. Dies hat einen Einfluss auf die Dienstleistungen und Infrastrukturen, welche Genf seinen Besuchern bietet. Alles ist gratis: Der Transfer vom Flughafen, W-Lan in der Stadt und, falls der Gast in einem Hotel logiert, sogar der öffentliche Verkehr.

Und die Fondation Genève Tourisme ist präsent, sie unterstützt, was funktioniert, koordiniert die Tätigkeiten, schaut, dass die Rädchen ineinander greifen und sorgt dafür, dass sich zwischen den wichtigen Akteuren keine dem Tourismus schadende Unstimmigkeiten breit machen.

Kurz gesagt: Genf fällt aus dem Rahmen, auch wenn das Funktionieren und die Position der Stadt sie von der restlichen Schweiz unterscheidet. Ihre geografische Lage, der See, der nur wenige Schritte vom Jura entfernt ist, und die Alpen, die gleich einen Steinwurf entfernt scheinen, tragen zu ihrer Bekanntheit bei. Genf ist nicht weit von allem und ist doch eine zentrale Destination – fast ein bisschen wie die Schweiz.


Interview
Fünf Aktivitätssektoren

Paul E. Muller ist Präsident der Fondation Genève Tourisme et Congrès. Seit 2001 ist er auch Vorsitzender der Manotel Gruppe, einer Genfer Hoteliergruppe. Als ehemaliger Präsident des Hotelier Vereins Genf erklärt er, wie der Tourismus in Genf segmentiert ist.

GastroJournal: Warum ist Genf so erfolgreich?

Paul E. Muller: Der Tourismus in Genf funktioniert auf atypische Weise. Wir haben fünf Aktivitätsfelder, deren Proportionen zwischen 18 und 22 Prozent variieren.

Der erste bedeutende Sektor, aus dem sich viele andere Aktivitäten ableiten, ist das "Internationale Genf". Ein Bereich, der dazu führt, dass Genf oftmals prominent in den Medien erscheint. Dann gibt es den Sektor des Erscheinungsbildes, der einerseits die internationalen Firmen beinhaltet und anderseits den Finanzplatz.

Das dritte Segment betrifft die Kongresse und Ausstellungen, wie den Automobilsalon. Dann gibt es den Freizeittourismus, der insbesondere im Sommer und an den Wochenenden zum Tragen kommt. Und schliesslich gehen die letzten 20 Prozent auf das Konto der Individualreisenden, insbesondere der Geschäftsreisenden.

Diese Vielfältigkeit sorgt dafür, dass, wenn ein Segment eine schwierige Zeit durchlebt, wie es mit dem Finanzplatz in Genf der Fall war, mit einem anderen Sektor kompensiert werden kann. Deshalb hat Genf eine ziemlich regelmässige Aktivität und ist sehr vielfältig.

Schauen Sie optimistisch in die Zukunft?

Ich bin Optimist, aber auch vorausschauend. Das Ziel der Fondation Genève Tourisme et Congrès ist, die Marktlage vorauszusehen. Denn der ökonomische und politische Kontext sind im Moment schwierig. Das wird hervorgerufen durch Konflikte wie beispielsweise demjenigen in der Ukraine. Die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist dann eine richtige Herausforderung.

Romain Wanner / GastroJournal


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