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22.07.2015

Touristen gefährden für ein Selfie den Verkehr

Luzern hat Probleme mit dem Benehmen der Gäste

Mitten auf der Luzerner Seebrücke ein Selfie knipsen mit der Kapellbrücke im Hintergrund? Oder im Hotelzimmer schnell ein Znacht kochen? Nicht immer passen sich Touristen in Luzern und Umgebung den hiesigen Gepflogenheiten an. Die Tourismusbranche wappnet sich.

sda. Vor ein paar Jahren hatte die chinesische Regierung Benimmregeln publiziert, um Landsleuten Tipps mitzugeben, wie sie sich im Ausland als Touristen verhalten sollten. Darin rät sie beispielsweise: Nicht in der Nase bohren. Oder: Keine Fussabdrücke auf der WC-Brille hinterlassen.

Anlass war ein 13-jähriger Junge, der seinen Namen in einen Tempel im ägyptischen Luxor geritzt hatte. Noch blieb Luzern und Umgebung von solch gravierenden Taten verschont, dennoch ereignen sich hin und wieder Vorfälle, die die Tourismusbranche zum Handeln bewegen.

Beispielsweise ergriff die Rigi Bahnen AG – pünktlich zu Beginn der Hochsaison – einige Massnahmen, weil sie in den Monaten November bis April rasant ansteigende Zahlen im asiatischen Gruppengeschäft zu verzeichnen und dadurch mit einigen Problemen zu kämpfen hatte.

So erhöhte sie die Reinigungsfrequenzen der Toiletten, erstellte Piktogramme, wie man hierzulande Sanitäranlagen korrekt benutzt und signalisierte den Weg zu den Toiletten auf Rigi Kulm neu. Weiter wurden auf den Tischen in Restaurants Informationen neu in chinesischer Sprache bereitgestellt.

Patric Graber, Präsident von Luzern Hotels, dem Fachverband der Hoteliers der Stadt Luzern, findet es nicht nötig, spezielle Beschilderungen anzubringen. Er will auch keine Nation in der Öffentlichkeit anprangern. Er sagte aber, manchmal kämpfe die Hotellerie damit, wie die Zimmer hinterlassen würden.

Es gebe auch Gäste, die in den Zimmern ihre Mahlzeit kochten. Da müsse man die Gäste auf die Sicherheitsvorschriften aufmerksam machen und ihnen die Kochutensilien konfiszieren. Werden die Zimmer in einem "desolaten Zustand" hinterlassen, müsse man die Gäste schon darauf aufmerksam machen.

Workshops von Luzern Tourismus

Für Luzern Tourismus ist es nicht das Ziel, den Gästen das richtige Benehmen beizubringen oder sie zu erziehen, sagte Sibylle Gerardi, Mediensprecherin von Luzern Tourismus auf Anfrage. Im Zentrum stehe die Gastfreundschaft.

Luzern Tourismus bietet seit einigen Jahren für ihre Partner Workshops im Bereich der interkulturellen Kommunikation an. Dabei gehe es darum, zu verstehen, wie ein Gast ticke und welche Missverständnisse es geben könne, sagte Gerardi.

Ganz unbekannt sind gewisse Probleme mit Touristen aber auch bei Luzern Tourismus nicht. Telefonieren, SMS-Schreiben und Selfie-Knipsen auf der Strasse oder gar beim Velo- und Autofahren sei allgemein verbreitet, sagte Gerardi.

All jene Touristen, die für einen besseren Bildwinkel auf die Strasse treten oder die Strasse nicht bei den vorhanden Fussgängerstreifen überqueren, machen der Luzerner Verkehrsbetriebe (vbl) am meisten Probleme, wie Mediensprecher Christian Bertschi sagt. Man habe festgestellt, dass zunehmend Touristengruppen aus Asien beim Fotografieren unvermittelt auf die Strasse treten.

Besonders tragisch war ein Vorfall im März 2015, als eine italienische Touristengruppe bei Rot einen Fussgängerstreifen an der Pilatusstrasse überquerte und zwischen einer stehenden Kolonne auf die Busspur trat, auf der ein vbl-Bus unterwegs war.

Die Chauffeuse musste eine Vollbremsung einleiten. Eine ältere Person verletze sich so schwer im Bus, dass sie später im Spital verstarb. Pro Jahr verzeichnet die vbl wegen so genannten Stopp-Unfällen fünfzig verletzte Passagiere.

Die vbl schult ihre Chauffeure regelmässig in Bezug auf das vorausschauende Fahren. Die vbl will laut der "Neuen Luzerner Zeitung" auch die Reiseleiter in die Pflicht nehmen. Diese sollten ihre Gäste sensibilisieren.

Um neuralgische Stellen zu entschärfen, wurde im Mai am Schwanen- und Löwenplatz ein Parkverbot zu Stosszeiten eingeführt. Damit soll die Verkehrssituation entschärft werden. Die Parkplätze für Cars auf dem Schwanenplatz sind unter anderem wegen ihrer Nähe zu den Uhrengeschäften bei Reisegruppen äusserst beliebt. Doch die Platzverhältnisse sind eng und das Verkehrsaufkommen hoch.

Eliane Winiger / sda


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