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20.09.2008
Metzger beim Fleischimport benachteiligt
Grossverteiler sichern sich billiges Fleisch
Metzger haben bei Fleischimporten gegenüber kapitalkräftigen Grossimporteuren oft das Nachsehen. Darunter leidet auch die Gastronomie.
Um die hoch subventionierten Schweizer Bauern vor "billigen" Importen zu schützen, untersteht die Einfuhr von Fleisch strengen Regeln. Das Bundesamt für Landwirtschaft legt einmal monatlich fest, wie viel Fleisch eingeführt werden darf. Seit anderthalb Jahren werden die Zollkontingente versteigert, was dem Bund Einnahmen von 150 Millionen Franken pro Jahr (!) beschert – ohne dass er dafür einen Finger krümmt. Bei begehrten Fleischstücken müssen Importeure bis zu 16 Franken pro Kilo bezahlen.
Balz Horber, Direktor des Schweizer Fleisch-Fachverbands kritisierte in der Basler Zeitung dieses System scharf: "Das Versteigern von Importkontingenten funktioniert nicht. Immer weniger Firmen teilen die Importmengen unter sich auf." So ergatterten beispielsweise beim Kuhfleisch zur Wurstproduktion einzelne kapitalkräftige Importeure oft fast die ganze verfügbare Menge. Trotz Zoll sind Fleischimporte innerhalb des Kontingents günstiger als im Inland produziertes Fleisch. Die Metzger könnten da mit ihrem Schweizer Fleisch preislich nicht mithalten.
Ein Bieter kann fünf Steigerungsangebote zu verschiedenen Preisen einreichen. Erhält er den Zuschlag, muss er zahlen – ob er die Ware braucht oder nicht. Finanzstarke Marktteilnehmer ersteigern bewusst mehr, als sie selber brauchen. Den Rest verkaufen sie dann weiter.
Eine Rückkehr zum früheren System der Verteilung im Verhältnis zum Inlandabsatz ist in Branchenkreisen dennoch umstritten. Früher haben die Grossverteiler mit dem Verkauf von Importkontingenten gut verdient. Heute hilft ihnen die Beschränkung der Einfuhrmengen, das Angebot künstlich zu verknappen und das Preisniveau hoch zu halten. Es ist nicht zuletzt die Gastronomie, die unter diesem Preisdiktat leidet.
Dossiers: Agrarpolitik | Preisbildung
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