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18.03.2021
Gegen Lebensmittelbetrug bei Olivenöl
Mit Schnelltests Qualität und Echtheit prüfen
Häufig werden hochwertige Olivenöle gefälscht. Das schadet sowohl Verbrauchern als auch den Produzenten. Wissenschaftler der Universität Bayreuth haben einen Schnelltest entwickelt, um die Qualität und Echtheit von Olivenöl zu beurteilen.
Olivenöl ist in verschiedenen Qualitätsstufen im Handel erhältlich. Besonders hochwertig ist «natives Olivenöl extra», das aus der ersten Pressung stammt und rein mechanisch gewonnen wird. Es muss strenge Qualitätskriterien erfüllen und kommt zu höheren Preisen in den Handel. Allerdings ist nicht immer drin, was auf dem Etikett steht. Nicht selten wird hochwertiges Öl mit minderwertigen Olivenölen gestreckt. Im Extremfall werden Fremdöle grün eingefärbt und als Olivenöl verkauft.
Bislang waren Prüfungen von Olivenölen sehr zeitaufwändig. Der neu entwickelte Test basiert auf der Magnetresonanzspektroskopie (NMR) und liefert offenbar innerhalb einer Stunde Ergebnisse. «In mehreren Jahren haben wir mehr als 1000 verschiedene Proben von extra nativem Olivenöl gesammelt und systematisch analysiert. Die NMR-Messung lieferte uns für jede Probe ein individuelles Profil, das alle für die Qualität und Echtheit relevanten Eigenschaften umfasst», erklärt Prof. Dr. Stephan Schwarzinger von der Universität Bayreuth.
Das Verfahren hat den Vorteil, dass Inhaltsstoffe mit hoher Auflösung und Reproduzierbarkeit erfasst werden können. Das gilt für hoch konzentrierte Inhaltsstoffe wie Fettsäuren ebenso wie für sehr gering konzentrierte Stoffe wie Polyphenole. So kann der Schnelltest zum Beispiel zeigen, ob das untersuchte Öl eine gesundheitsbezogene Angabe zu Polyphenolen («Health Claim») tragen darf. Durch einen Abgleich mit bereits vorliegen Olivenöl-Profilen wird eingeschätzt, ob die Herkunftsangabe plausibel ist.
Der Schnelltest kann einen Beitrag dazu leisten, die Transparenz von Lieferketten und Märkten im Bereich des Olivenöls zu stärken und den schwarzen Schafen auf die Schliche zu kommen. Die Wissenschaftler hoffen, dass die Entwicklung rasch umgesetzt wird und auf den Markt kommt.
Heike Kreutz / bzfe
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Dossiers: Kriminalität | Nahrungsmittel
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