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07.07.2021

Quallenchips und grüner Kaviar

Neue Nahrungsquellen aus dem Meer

Wie kann die wachsende Weltbevölkerung gesund und nachhaltig ernährt werden? Um die globalen Herausforderungen im Bereich Ernährung zu bewältigen, sind innovative Lösungen notwendig. Wissenschaftler des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT) haben im Rahmen des Projekts «Food for Future» untersucht, welche neuartigen Nahrungsressourcen die Meere bieten und wie sie nachhaltig genutzt werden können.

Ein guter Kandidat ist die Qualle, die bisher nur in der asiatischen Küche verwendet wird. Die Nesseltiere bestehen zu 97 Prozent aus Wasser, aber das Nährwertprofil der Trockenmasse ist nach Untersuchungen des ZMT mit dem anderer Meeresfrüchte vergleichbar.

«Quallen sind fettarm und bestehen hauptsächlich aus Eiweiss, das teilweise einen hohen Anteil an essentiellen Aminosäuren aufweist. Sie enthalten außerdem viele Mineralstoffe und mehrfach ungesättigte Fettsäuren», beschreibt Meeresbiologe Holger Kühnhold. Da Quallen artenreich sind, ist ihr Potenzial für die Ernährung vermutlich bei weitem nicht ausgeschöpft. Für Europäer könnte die Qualle zum Beispiel als kalorienarmes Superfood in Form von Chips oder Proteinpulver interessant sein.

Besonders geeignet für die Aquakultur sei die Mangrovenqualle (Cassiopeia andromeda). Sie trägt kleine symbiontische Algen in ihrem Körper, die Photosynthese betreiben und Energie liefern. Mit moderner LED-Beleuchtung könnte sie auch in einem städtischen Umfeld kultiviert werden.

Neben den Quallen haben auch Seegurken einen hohen Nährstoffgehalt. Allerdings gelten die walzenförmigen Stachelhäuter in Asien als Delikatesse und werden zum Teil stark überfischt.

Auch Algen sind gute Lieferanten für Eiweiss, Mineralstoffe, Antioxidantien und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Die Wissenschaftler forschen an einer Art aus dem Indopazifik, die als «Grüner Kaviar» in Asien auf den Teller kommt. Sie bildet kleine Kugeln, die leicht salzig schmecken und im Mund wie Kaviar zerplatzen.

Es gibt viele Wege, die aquatische Lebensmittelproduktion nachhaltiger zu gestalten. Eine Lösung wäre, unterschiedliche Tiere und Pflanzen in einer integrierten Aquakultur (IMTA) gemeinsam zu züchten. So werden in einem natürlichen Kreislauf Futterreste und Ausscheidungen von Fischen und Garnelen von Algen oder Seegurken verwertet. Gleichzeitig wird die Umwelt weniger belastet.

Heike Kreutz / bzfe

Quelle: Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Fokus «Zukunftsnahrung aus dem Meer» und Online-Vortrag «Nutzung der Meere als Nahrungsquelle – wo liegen die Chancen und Grenzen?» von Dr. Holger Kühnhold bei «Wissen um 11» vom 29. Mai 2021.


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