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07.10.2021

Wegbereiter der Moderne

Goya-Ausstellung in der Fondation Beyeler

Die Fondation Beyeler widmet Francisco de Goya, einem der wichtigsten Wegbereiter der Moderne, in seinem 275. Geburtsjahr eine der bisher bedeutendsten Ausstellungen. Selten gezeigte Gemälde aus spanischen Privatsammlungen werden erstmals mit Schlüsselwerken aus namhaften europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen vereint sein. Die Ausstellung versammelt rund 70 Gemälde sowie mehr als 100 meisterhafte Zeichnungen und Druckgrafiken. Goyas Schaffen bietet heute wie schon zu Lebzeiten des Künstlers ein einzigartiges sinnliches und intellektuelles Erlebnis. Sein vielschichtiges und ambivalentes Werk stellt seit nunmehr zwei Jahrhunderten für viele Künstler eine richtungsweisende Wegmarke dar.

Francisco de Goya y Lucientes (1746-1828) nimmt in der europäischen Kunstgeschichte eine von Widersprüchen gekennzeichnete Stellung als einer der letzten bedeutenden Hofmaler und als Vorläufer des modernen Künstlers ein.

Um die Einzigartigkeit seines Schaffens, das einen Zeitraum vom Spätrokoko bis zur Romantik umspannt, erfahrbar zu machen und dem formalen und inhaltlichen Reichtum seines malerischen, zeichnerischen und druckgrafischen Œuvres gerecht zu werden, präsentiert die Ausstellung das gesamte Spektrum an Bildgattungen und Goya-spezifischen Bildmotiven.

In der chronologisch angelegten Ausstellung werden grossformatige repräsentative Gemälde ebenso wie Skizzenbuchblätter zu sehen sein. Der Schwerpunkt der Ausstellung wird dabei auf Goyas späte Schaffenszeit gelegt.

Die Ausstellung in der Fondation Beyeler eröffnet den Blick auf den Hofkünstler einerseits und den Erfinder rätselhafter und verstörender Bildwelten andererseits, auf das sakrale und das profane Werk, auf Christus- und Hexendarstellungen, auf Porträts und Historienbilder, auf Stillleben und Genreszenen.

Neben Gemälden, die im Auftrag des Königshauses, des Adels und des Bürgertums entstanden, sind Werke zu sehen, die Goya in einem von ihm selbst eroberten Raum künstlerischer Freiheit realisiert hat, darunter Kabinettbilder, die oftmals nur im engen privaten Rahmen gezeigt wurden.

Goya ist in der europäischen Kunstgeschichte einer der ersten Künstler, die sich mit rebellischer Entschlossenheit gegen die Kunst einengende Dogmen und Regelwerke zur Wehr setzten und stattdessen für den Eigensinn und den Erfindungsgeist des Künstlers («capricho» und «invención») eintraten.

Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählen das Porträt der Herzogin von Alba, 1795, und die ikonische Darstellung der Bekleideten Maja (La maja vestida), 1800-1807. Ebenso einzigartig sind die zwei selten ausgestellten, aus europäischen Privatsammlungen stammenden Gemälde Maja und Celestina auf dem Balkon und Majas auf dem Balkon, die Goya zwischen 1808 und 1812 gemalt hat.

Eine Besonderheit der Ausstellung sind zudem die kleinformatigen Genrebilder, die mehrheitlich in spanischen Privatsammlungen aufbewahrt werden und bis anhin nur selten ausserhalb Spaniens gezeigt wurden. Es sind Gemälde, in denen Goya – ähnlich wie in den Zeichnungen und Radierungen – seiner inneren Eingebung freien Lauf liess.

So wird auch zum ersten Mal nach der bisher einzigen Präsentation im Museo Nacional del Prado die ganze Serie von acht erhaltenen Historien- und Genrebildern aus der Madrider Sammlung des Marqués de la Romana in der Fondation Beyeler der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zu ihnen gesellen sich die vier berühmten, höchst selten ausgeliehenen Tafeln mit Genreszenen aus der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando in Madrid.

In seinen Genreszenen und Historienbildern schildert Goya Begebenheiten aus dem bewegten gesellschaftlichen, politischen und religiösen Alltag der Spanierinnen und Spanier um 1800. Zu den wiederkehrenden Schauplätzen gehören dabei Märkte und Stierkampfarenen, Gefängnisse und kirchliche Institutionen, Irrenhäuser und Inquisitionstribunale.

Von grosser Bedeutung sind auch die Hexendarstellungen, in denen Goya den Aberglauben seiner Zeit zur Anschauung bringt. Die Ausstellung wird zudem neben einer Gruppe von Radierungen aus den Desastres de la guerra (Die Schrecken des Krieges), 1811-1814, eine Auswahl an Blättern aus der 1799 erschienenen Caprichos-Serie präsentieren, darunter die berühmte Radierung Nr. 43 mit dem programmatischen Titel Der Schlaf/Traum der Vernunft gebiert Ungeheuer, die Goyas von Melancholie und Resignation geprägter Einsicht Rechnung trägt, dass weder mit Vernunft noch mit Ironie und Sarkasmus gegen die Unvernunft anzukämpfen ist.

Goyas rätselhafte und abgründige Bildwelten stiessen seit der französischen Romantik zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf hohe Wertschätzung. In der Moderne erblickten Künstler wie Pablo Picasso und Joan Miró, Francis Bacon und die Surrealisten in Goya einen Geistesverwandten. Auch für zahlreiche zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler, unter ihnen Marlene Dumas und Philippe Parreno, stellt Goya eine wichtige Referenz dar.

Im Auftrag der Fondation Beyeler hat der renommierte französische Künstler Philippe Parreno (*1964) einen Film zu Goyas ikonischer Serie der Pinturas negras (Schwarze Gemälde), 1819–1824, geschaffen, der im Rahmen der Ausstellung Premiere feiern wird. Die 14 Wandgemälde befanden sich ursprünglich im Wohnhaus Goyas am Stadtrand von Madrid und waren vermutlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Die heute in der Sammlung des Museo Nacional del Prado in Madrid bewahrten Bilder sind so fragil, dass sie nicht ausserhalb des Museums gezeigt werden können.

Selten zu sehende Gemälde aus spanischem Privatbesitz, manche davon seit den Lebzeiten des Künstlers in gleicher Hand, werden in der Fondation Beyeler erstmals mit Schlüsselwerken aus den renommiertesten europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen vereint sein.

Die Leihgaben kommen aus namhaften Museen wie dem Museo Nacional del Prado, dem Museo Thyssen-Bornemisza, der Fundación Lázaro Galdiano und der Fundación Casa de Alba, alle in Madrid, dem Musée du Louvre in Paris, dem Metropolitan Museum of Art in New York, der National Gallery in London, den Gallerie degli Uffizi in Florenz, der National Gallery of Ireland in Dublin, der Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» in Winterthur, dem Minneapolis Institute of Art sowie dem Museum of Fine Arts in Houston.

Die «Goya»-Ausstellung wurde von der Fondation Beyeler in Zusammenarbeit mit dem Museo Nacional del Prado, Madrid, organisiert und von Isabela Mora und Sam Keller entwickelt. Die Ausstellung wurde kuratiert von Martin Schwander, Curator at Large, in Zusammenarbeit mit Gudrun Maurer, Scientific Advisor. Projektmanagement durch Ioana Jimborean und Fiona Hesse, Associate Curators.

Der Ausstellungskatalog erscheint in Deutsch und Englisch im Hatje Cantz Verlag, Berlin, und in Spanisch im Verlag Ediciones El Viso, Madrid. Er enthält Beiträge von Andreas Beyer, Helmut C. Jacobs, Ioana Jimborean, Mark McDonald, Manuela B. Mena Marqués, José Manuel Matilla, Gudrun Maurer, Martin Schwander und Bodo Vischer. Für einen einführenden Essay konnte der vielfach ausgezeichnete irische Schriftsteller Colm Tóibín gewonnen werden

Francisco de Goya: Stillleben mit Goldbrassen, 1812. © The Museum of Fine Arts, Houston

Dossier: Museen
Permanenter Link: https://www.baizer.ch/aktuell?rID=8098


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