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27.10.2021
Campingplätze haben von Corona profitiert
Aber Kollektivunterkünfte litten stark
Nicht allen Unternehmen aus der Tourismusbranche haben die Coronakrise und die damit verbundenen Reiserestriktionen geschadet. Während die Hotellerie und Gastronomie sich erst allmählich von den geringen Gästezahlen erholen, haben die Campingplätze von der Krise profitiert.
awp sda. Die Campingplätze waren im Mai 2021 mehr als zweieinhalbmal so stark besucht wie noch im Mai 2019, stellte die Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) in ihrem aktuellen Tourismusbericht fest. Eine deutliche Erholung vom coronabedingten Einbruch im Frühling 2020 habe sich bereits im darauffolgenden Sommer gezeigt. Dies ist laut den Konjunkturforschern noch bemerkenswerter, weil Campingplätze erst drei Wochen nach den Gastronomiebetrieben wieder Gäste empfangen durften.
Und auch in diesem Jahr ging es für die Campingplätze im rasanten Tempo weiter: Von Januar bis Juni 2021 haben sich die Campingübernachtungen fast verdoppelt. Dabei hat der Anteil ausländischer Gäste auf den Schweizer Campingplätzen von 32 auf 24 Prozent abgenommen.
Die Forscher untersuchten bei der aktuellen Ausgabe des Berichts erstmals die sogenannte Parahotellerie, also die Campingplätze, Kollektivunterkünfte und Ferienwohnungen. Unter den dort erfassten Unterkünften waren die Campingplätze die klaren Gewinner.
Während aber bei den Ferienwohnungen und Kollektivunterkünften – dazu gehören etwa Jugendherbergen oder Massenlager in den Bergen – die Touristen etwas länger vor Ort blieben als noch vor der Krise, blieb die Aufenthaltsdauer bei den Campingplätzen praktisch gleich.
Noch grössere Abhängigkeit von Inlandreisenden
«Kollektivunterkünfte haben hingegen gelitten, denn Schulklassen und Vereine, die diese Art von Unterkunft oft nutzen, waren sehr vorsichtig beim Durchführen von Reisen», erklärte der KOF-Chef Jan-Egbert Sturm an einer virtuellen Medienkonferenz zu den Tourismusprognosen.
Einerseits wurden viele Lager von Vereinen oder Klassen abgesagt, andererseits habe die Nachfrage nach Mehrbettzimmern aber auch ganz allgemein unter dem erhöhten Infektionsrisiko gelitten, heisst es im Bericht der KOF.
Die Parahotellerie war bereits vor der Pandemie am stärksten von inländischen Gästen abhängig, erklärte Sturm. Seit Beginn der Krise ist der Anteil von Reisenden aus der Schweiz aber nochmals deutlich gewachsen. So liegt er bei den Kollektivunterkünften nun bei mehr als 90 Prozent, bei den Campingplätzen knapp unter 90 Prozent. Diese verzeichnen normalerweise um die 70 Prozent Schweizer Gäste.
Bei der dritten Parahotellerie-Kategorie, den Ferienwohnungen, stieg der Anteil inländischer Gäste noch stärker: Von um die 60 Prozent vor der Krise auf über 85 Prozent. Zudem nahm ihr Anteil an den gesamten Übernachtungen in der Parahotellerie um deutliche 10 Prozentpunkte auf 55 Prozent zu. Vor der Krise gingen etwa 45 Prozent der Übernachtungen in der Parahotellerie auf ihr Konto.
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Dossiers: Pandemie | Parahotellerie
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