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28.04.2015

Frankenstärke befeuert Gastronomietourismus

Schweizer Wohnbevölkerung gibt weniger Geld für Ausserhaus-Konsum aus

Die Schweizer Wohnbevölkerung hat 2014 insgesamt 22.7 Milliarden Franken für Essen und Trinken ausser Haus ausgegeben. Das sind 1.9 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte GastroSuisse anlässlich seiner Jahresmedienkonferenz in Bern mit. Deutlich zu spüren bekommt das Gastgewerbe die Folgen des Gastronomietourismus. 36 Prozent aller Schweizer gehen regelmässig ins Ausland zum Auswärtsessen. Das entspricht einem Kaufkraftabfluss in der Höhe von rund vier Milliarden Franken.

Im Jahr 2014 hat die Schweizer Wohnbevölkerung 22.7 Milliarden Franken für Konsumationen ausser Haus ausgegeben: 66.5 Prozent fürs Essen und 33.5 Prozent für Getränke. Während der Essensmarkt stagniert hat, verzeichnete der Getränkemarkt einen Ausgabenrückgang in der Höhe von 406 Millionen Franken.

Über die Hälfte der Ausgaben fürs Auswärtsessen wurden in der herkömmlichen Gastronomie getätigt. Das gesellige Zusammensein und der Stammtisch als Treffpunkt wurden vor allem von der älteren Generation sehr geschätzt, wohingegen bei den jüngeren Konsumenten die schnellere und günstigere Verpflegung gefragter war.

Die Verteilung der Ausgaben nach Regionen deutet darauf hin, dass der Ausserhauskonsum in Kantonen mit grossen Ballungszentren wie beispielsweise Zürich und in klassischen Tourismuskantonen wie dem Wallis besonders wichtig ist. Die Walliser und Zürcher gaben im Verhältnis zum Schweizer Durchschnitt nämlich 15 bis 19 Prozent mehr aus für Verpflegung ausser Haus.

Doch die Unternehmerinnen und Unternehmer sind mehr gefordert denn je. "Mit viel Schwung sind wir ins 2015 gestartet", beurteilte der GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer die Lage. "Dann kam der Frankenschock, der die Branche empfindlich trifft."

Der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank vom 15. Januar 2015 hat die Angebote ohne eigenes Dazutun der Branche auf einen Schlag weiter verteuert und die internationale Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig verschlechtert. "Über dieses Währungsproblem helfen auch die schönsten Berge und Landschaften nicht hinweg", stellte Casimir Platzer fest.

Wertschöpfungsverlust durch Gastronomietourismus

Grosse Sorgen bereiten der Branche zudem der Einkaufs- und vor allem der Gastronomietourismus. Die von GastroSuisse beim Link-Institut in Auftrag gegebene Studie kommt erhärtet zum Schluss, dass Gastronomietourismus stark im Trend liegt. 36 Prozent aller Schweizerinnen und Schweizer gehen regelmässig und wiederholt ins Ausland zum Auswärtsessen.

16 Prozent aller Gastronomietouristen verlagern zunehmend auch eine Feierlichkeit ins Ausland. "Das ist besonders problematisch", erklärte Platzer, "denn gerade grössere Bankette, runde Geburtstage oder Taufen sorgen für Auslastung im Schweizer Gastgewerbe."

Die Folgen des Gastronomietourismus sind messbar. Ein Gastronomietourist geht zumeist in Gruppen ins Ausland und gibt im Durchschnitt 42.30 Franken aus. Hochgerechnet auf die Schweizer Wohnbevölkerung gehen der Schweizer Gastronomie dadurch jährlich rund vier Milliarden Franken verloren. Dieser Geldabfluss muss gestoppt werden, dazu braucht es Reformen. "Wir kämpfen an vorderster Front für Wettbewerbspreise und im Speziellen für faire Importpreise", so der GastroSuisse-Präsident.

Einen bedeutenden Kostenblock in der gastgewerblichen Kostenstruktur stellen die Personalkosten dar. Diese sind in der Schweiz wesentlich höher als im benachbarten Ausland. "Wir wollen gute Arbeitgeber sein, doch die aktuelle Wirtschaftslage gibt Anlass zur Reflexion", erklärte der neue GastroSuisse-Direktor Remo Fehlmann. "Immer lauter werden Stimmen in unserem Verband, die nach verbesserten und flexibleren Bedingungen rufen", so Remo Fehlmann. "Wir erwarten von den Gewerkschaften ein höheres Verständnis für die schwierige Lage der Betriebe."

Doch nicht nur die Politik und die Sozialpartner sind gefordert, sondern auch die Betriebe selber. "Überbetriebliche Konzepte können helfen, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern", legte Fehlmann dar. Entscheidend sei indessen, dass nicht der Leidensdruck den Anstoss gebe, sondern der Wille zur Nutzung der gemeinsamen Innovationskraft.

Auch auf dem Gebiet der Finanzierung von Hotel- und Restaurationsbetrieben will GastroSuisse die Branche unterstützen. So prüft der Verband in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit geeignete Massnahmen, um den Betrieben den Zugang zur Finanzierung zu erleichtern.

Auf ausländische Mitarbeitende angewiesen

Damit das Gastgewerbe auch in Zukunft seine Dienstleistungen erbringen kann, ist die Branche auf ausländische Mitarbeitende angewiesen. Etwa 50 Prozent der Mitarbeitenden kommen traditionell aus dem Ausland. Die Masseinwanderungsinitiative hat deshalb einen grossen Einfluss auf das Gastgewerbe.

Wie der stellvertretende Direktor Hannes Jaisli ausführte, vertritt GastroSuisse im Rahmen der Vernehmlassung klar die Haltung, dass ein Aufenthalt mit Erwerbstätigkeit von weniger als zwölf Monaten keine Zuwanderung darstellt und dementsprechend keinen Höchstzahlen und Kontingenten unterstehen darf. GastroSuisse unterstützt es, dass neu auch Personen mit einer Kurzaufenthalts- oder Aufenthaltsbewilligung sowie vorläufig aufgenommene Personen als inländische Arbeitnehmer gelten sollen.

"Zur Integration von Flüchtlingen und auch zur Unterstützung von inländischen Einsteigern bietet die Branche ein durchlässiges, sechsstufiges Ausbildungsprogramm an", erklärte Vizedirektor Daniel Jung die flexiblen Möglichkeiten in der gastgewerblichen Aus- und Weiterbildung. GastroSuisse engagiert sich sehr und fordert den Bundesrat auf, auch den wichtigen Branchenverbänden Einsitz in die Zuwanderungskommission zu gewähren.

Das Schweizer Gastgewerbe leistet viel für unser Land. Es sorgt für Arbeits- und Ausbildungsplätze. Im Jahr 2014 fanden 209'920 Personen eine Beschäftigung in der Hotellerie und Restauration. Davon arbeiteten 136'901 Mitarbeitende Voll- und 73'019 Teilzeit. Die Branche bildet gegen 9000 Lernende aus. Rund 29'000 Hotellerie- und Restaurationsbetriebe sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und tragen massgeblich zur Attraktivität des Tourismusstandortes Schweiz bei.


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