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27.04.2009
Deutsche Städte setzen sich gut in Szene
Erfolgreiche Destinationen setzen auf unverwechselbares Image
Städtereisen liegen klar im Trend. Dementsprechend bemühen sich die Städte um ein umfassendes Tourismusmarketing. Im Rahmen einer Studie nahm das Beratungsunternehmen Deloitte die zwölf wichtigsten Tourismusmetropolen Deutschlands unter die Lupe.
Die Autoren der Studie "Hin und weg. Erfolgreiche Profilierung deutscher Städtedestinationen" haben insgesamt fünf Bewertungsschlüssel definiert: Marketing, Image, Bedürfnisveränderung der Gäste, Gastfreundlichkeit und Gästezufriedenheit. "Bei allen Kriterien spielen endogene Faktoren wie Politik und Öffentlichkeit eine wichtige Rolle", erklärt Benjamin Ploppa, Senior Manager bei Deloitte. Zudem seien immer stärker "weiche" Kriterien wie Image und Mentalität der Bewohner ausschlaggebend für die Attraktivität einer Stadt.
Die Anziehungskraft der Städte resultiert einerseits aus dem Kultur- und Shoppingangebot, andererseits aber auch aus Faktoren wie Image, Lebensqualität und Zufriedenheit der Einwohner. Hier kommt das sogenannte "Crowdsourcing" ins Spiel: Die Stadtattraktivität wird durch ihre Bewohner gestärkt – entscheidend ist folglich die Integration der Bevölkerung.
Da es in Zeiten leerer Haushaltskassen immer schwieriger wird, aufwändige Tourismusattraktionen zu finanzieren, kommt es mehr denn je auf ein schlüssiges strategisches Konzept an. Dieses sollte sämtliche Faktoren berücksichtigen – von politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Einflüssen über Bildungs- und Freizeitangebot bis hin zu kulturellen Highlights. So wird die jeweilige Stadt zu einer wertgeführten Destination, die sich im Wettbewerb behaupten kann. Zu gewinnen gibt es selbst in Zeiten der Krise einiges, denn Städte-Kurztrips stehen weit oben auf der Wunschliste der Konsumenten.
Die deutschen Städte verstehen durchaus, sich in Szene zu setzen und daraus Kapital zu schlagen: Von den fünf grössten Messegeländen der Welt befinden sich vier in Deutschland. Hamburg ist der weltweit viertgrösste Musicalstandort. Die Schildergasse in Köln ist die meistbesuchte Einkaufsmeile Europas. Hannover erlebte letztes Jahr mit 14 Prozent plus eine Besucherexplosion. "Nun kommt es darauf an, die Erfolgsrezepte weiter zu verfeinern, um die Auswirkungen der Krise auf den Städtetourismus zu minimieren", resümiert Benjamin Ploppa.
Jede der analysierten Destinationen setzt eigene Marketingschwerpunkte:
Berlin: trendige, lebenslustige Stadt mit Flair
Bremen: reizvoller Gegensatz von Innovation und Historie
Dresden: Kulturmetropole
Düsseldorf: hohe Lebensqualität
Frankfurt: ausgesprochene Urbanität
Hamburg: Mischung aus Kultur, Freizeit und Shopping
Hannover: Messestadt mit Wohlfühlfaktor
Köln: Rheinmetropole mit Dom, Herz und Gefühl
Leipzig: kulturelle und wirtschaftliche Dynamik
München: offen, international und multikulturell
Nürnberg: Lebensqualität und besondere Kultur-Infrastruktur
Stuttgart: besonders familienfreundlich, Automobilhauptstadt
Aufgrund der Entwicklung hin zu kürzeren Reisen und kurzfristigeren Reiseentscheidungen, der wachsenden Verbreitung von Niedrigpreis-Angeboten sowie der Tendenz, dass Gäste aus dem Ausland bevorzugt Destinationen mit guter Erreichbarkeit und hoher Erlebnisdichte besuchen, entwickeln sich für die grösseren deutschen Städte vielversprechende Möglichkeiten. Aber auch mittlere und kleine Städte haben durchaus gute Karten, wenn es ihnen gelingt, potenzielle Gäste durch aussergewöhnliche Angebote, ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis und herausragenden Service auf sich aufmerksam zu machen.
- Deloitte Deutschland
- Städtereisen: Unterschiedliche Wachstumsdynamik in Europa
- Megamarkt Städtereisen
Dossiers: Marketing | Tourismus
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