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16.09.2009
Bio-Äpfel aus Argentinien?
Ökologische Verpflegung ist eine Frage des Standpunkts
An einer Tagung in Zürich zeigten Forschende, wie der Inhalt des Einkaufskorbs mit unserer Umwelt zusammenhängt. Ökologische Verpflegung ist eine Frage des Standpunkts.
Die vierte Ökobilanzplattform zum Thema Nahrungsmittelproduktion tagte am Zürcher Standort von Agroscope Reckenholz-Tänikon. Forschende aus der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden belegten mit ihren Ökobilanzen, welche Folgen ein falscher Griff ins Regal hat.
Rindfleisch aus Brasilien beeinflusst unser Klima stark, weil die Rinder aufgrund anderer Produktionsverfahren später geschlachtet werden und so während ihrer verlängerten Lebenszeit auch mehr Methan ausstossen, ein starkes Treibhausgas. Zudem wird wegen der grossen ausländischen Nachfrage nach Fleisch mehr Regenwald gerodet, um den inländischen Markt zu versorgen. Neben einem grossen Verlust an Vielfalt von Pflanzen und Tieren ist dies auch sehr schädlich für das Klima.
Auch Früchte und Gemüse lassen sich bilanzieren. Transport, Energie, Wasser, Dünger und Pestizideinsatz spielen eine Rolle bei seinem CO2-Ausstoss. So verursacht der Anbau von brasilianischen Papayas grundsätzlich wenig Treibhausgas, doch der Transport mit dem Flugzeug in die Schweiz lässt dieses in die Höhe schnellen und es weit über dem aller anderen Früchte thronen.
Auch von Bio-Äpfeln aus Argentinien sollte man sich nicht täuschen lassen. Sie schneiden in ihrer CO2-Bilanz wegen des Transports ebenfalls schlechter ab als unsere heimischen Äpfel aus integrierter Produktion. Von den Avocados aus Südafrika sollte man berücksichtigen, dass die Produktion viel Bewässerung benötigen und reichlich Pestizide. Gurken und Tomaten mitten im Winter - eher nicht, denn sie stammen aus beheizten Treibhäusern.
Kühe und Rinder sind eine Selbstverständlichkeit für die Schweiz mit ihren vielen Wiesen und Weiden. Ökologisch gesehen, schneidet Schweinefleisch besser ab. Eine Untersuchung zeigte, dass pro Kilogramm Fleisch die Umweltwirkungen von Rindern bis zu vier Mal höher sind als beim Schwein. Einerseits ist der Methanausstoss von Schweinen um ein Vielfaches geringer, andererseits verwerten sie das Futter besser und schneller. Aber dafür helfen Schweine nicht, unser Grasland zu pflegen.
- Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon
- Etikettenschwindel bei Bio-Limonaden
- Regionale Produkte unökologisch?
Dossiers: Agrarpolitik | Nachhaltigkeit
Permanenter Link: https://www.baizer.ch/aktuell?rID=1591
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