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02.03.2011
Online-Reiseplattformen weiterhin im Aufwind
Vertriebstrends in der Schweizer Hotellerie
Gemäss einer aktuellen Umfrage zu den Buchungskanälen in der Schweizer Hotellerie haben im Jahr 2010 viele Hotels weiterhin auf die Gewinnung von Kunden über Online-Reiseplattformen gesetzt. Dadurch steigerte sich der Marktanteil dieser Plattformen markant. Gleichzeitig blieben die hoteleigenen Buchungskanäle die mit Abstand wichtigsten Verkaufsschienen.
Die direkten Buchungskanäle wie Telefon, Walk-ins, E-Mail oder Buchungsformular auf der eigenen Webseite waren nach wie vor die mit Abstand wichtigsten Verkaufsschienen in der Schweizer Hotellerie. Der Anteil dieser Kanäle nahm jedoch zwischen 2008 und 2010 von 75.4 Prozent auf 71.1 Prozent ab.
Im Schnitt werden heute 55.9 Prozent aller Buchungen über elektronische Kanäle vermittelt, rund die Hälfte davon über E-Mail. Indessen verloren traditionelle Buchungsarten (z.B. Telefon oder Fax) seit Jahren an Bedeutung. Auch der Marktanteil der Tourismusorganisationen (Destinationsorganisationen) im Vertriebsgeschäft hat in den letzten Jahren stagniert und schwankte um 6 Prozent aller Buchungen.
Echtzeitbuchungen, d.h. die direkte Onlineverfügbarkeitsprüfung und Buchungsabwicklung, erreichten durchschnittlich einen Anteil von rund 20 Prozent. Marktanteile gewonnen haben vor allem die Online-Reiseplattformen, deren Anteil sich von 5.7 Prozent im Jahr 2008 auf 13.6 Prozent im Jahr 2010 mehr als verdoppelt hat. Die Schweizer Hotels realisierten im Schnitt nur gerade 4.9 Prozent aller Buchungen direkt auf ihrer eigenen Website.
Als populärste Online-Reiseplattform erreichte Booking.com einen Verbreitungsgrad von 90 Prozent. Für 75 Prozent der befragten Betriebe hatte diese Reiseplattform eine wichtige bis sehr wichtige Rolle im Vertrieb, was die dominante Stellung dieses Buchungsportals verdeutlicht.
90 Millionen Franken Kommissionszahlungen
Die Umfrage zu den Buchungskanälen in der Schweizer Hotellerie hat ergeben, dass 2010 geschätzte 850 Millionen Franken über Online-Vertriebswege generiert worden sind. Dafür zahlten die Betriebe rund 90 Millionen Franken an Kommissionszahlungen.
Es scheint, dass viele Hoteliers in Zeiten des starken Frankens und einem wirtschaftlich unsicheren Umfeld den dominanten Online-Reiseplattformen gute Angebote in Bezug auf Preise und Verfügbarkeiten zu kostenintensiven Bedingungen überlassen. Vergleiche zwischen verschiedenen Distributionskanälen zeigen, dass die Kosten vor allem in Bezug auf die Kommissionen stark variieren.
Bei fast allen indirekten Distributionskanälen liegt der durchschnittlich zu bezahlende Kommissionssatz über 10 Prozent. Eine durchdachte Wahl und die abgestimmte Kombination der Kanäle bestimmen den Nettogewinn der Hotels entscheidend mit.
Seit 2003 führen die Forscher der Fachhochschule Westschweiz-Wallis (HES-SO Wallis) in Zusammenarbeit mit Hotelleriesuisse regelmässig Umfragen zur Entwicklung der Buchungskanäle in der Schweizer Hotellerie durch. Die aktuelle Erhebung wurde im Januar 2011 bei über 2000 Hotels durchgeführt und basiert auf den Resultaten von 244 auswertbaren Antworten.
Dossiers: Hotellerie | Marketing
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