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09.06.2011

Schlüsselfaktoren des Markterfolges

Online-Distribution und Web-Reputation

Die Anforderungen an modernes Hotelmarketing stehen im Fokus des diesjährigen IHA-Hotelkongresses. Mehr als 200 führende Hoteliers sind in Freiburg im Breisgau zusammen gekommen, um über zukunftsweisende Geschäftsansätze und die Hotelmärkte von morgen zu diskutieren. Neben den Schwerpunkten Social Media und Online-Distribution geht es beim Branchentreff des Hotelverbandes Deutschland (IHA) auch um Gesundheitstourismus und Green Hospitality.

"Die rasante Weiterentwicklung des Internets und der sozialen Netzwerke zieht dramatische Veränderungen für das Hotelmarketing nach sich", sagte der IHA-Vorsitzende Fritz G. Dreesen zu Beginn des Hotelkongresses in Freiburg.

"Neue Kommunikations- und Distributionskanäle sowie die fast grenzenlose Angebots- und Preistransparenz im Netz stellen die Hotellerie vor grosse Herausforderungen. Angesichts zunehmender Konvergenz sind grundlegende, klare und faire Prinzipien für alle Marktteilnehmer wichtiger denn je."

Mit Blick auf die zum Teil marktbeherrschende Dominanz einiger weniger Online-Buchungsportale verwies Dreesen in diesem Zusammenhang auf das Positionspapier mit 20 "Eckpunkten fairen Verhaltens von Hotel-Buchungsportalen", das auf Initiative des Hotelverbandes Deutschland vom europäischen Branchenverband Hotrec erarbeitet wurde.

"Hotels in ganz Europa sind besorgt, die Kontrolle über ihre Preise, Vertriebskanäle und Produkte zu verlieren", erklärte der IHA-Vorsitzende die Beweggründe des Verbandes. "Wir wollen, dass die Märkte zum Nutzen unserer Gäste, der Vertriebspartner und der Hotellerie weiter offen und wettbewerbsfähig bleiben. "

Für die Hotellerie spielen zudem Bewertungsportale eine immer grössere Rolle. "Die wachsende Macht der Online-Portale und ihre Entwicklung hin zu Buchungsportalen zu ignorieren, wäre ein grosser unternehmerischer Fehler", warnte Dreesen und berichtete über die erfolgreiche Dialoginitiative der Hotellerie.

"Um die Qualität der Hotelbewertungen zu steigern und eine höhere Transparenz und Verlässlichkeit für den Gast zu erreichen, haben wir unter dem Dach von Hotrec zusammen mit den relevanten Bewertungsportalen zehn Prinzipien als Spielregeln entwickelt, um Manipulationen vorzubeugen", so Dreesen.

Chancen und Risiken bei den Portalen lägen auf der Hand. "Unter Berücksichtigung wesentlicher Punkte wie redaktionelle Kontrolle, Feedbackmöglichkeit des Hoteliers, Aktualität oder Rechtssicherheit glauben wir, dass eine Win-Win-Win-Situation für User, Portal und Hotelier möglich ist", sagte der Verbandschef.

Um faire Wettbewerbsbedingungen im Internet und die Optimierung der Online-Distribution ging es auch in der impulsgebenden Podiumsdiskussionsrunde beim IHA-Hotelkongress. Engagiert und deutlich kontrovers diskutierten Rainer Matthias Gruber von Pegasus Solutions, Jan Peter Kretschmer von Google Germany, Michael Simon von HRS, Heidi Böttcher von Booking.com und Andrea Bianchi von Micros-Fidelio unter der Moderation von Markus Luthe, IHA-Hauptgeschäftsführer, über die Herausforderungen und Chancen des Internetvertriebs.

Rainer Matthias Gruber warb sowohl in der Diskussionsrunde als auch in seinem Vortrag dafür, Gäste gezielt über das Internet anzusprechen. Der Geschäftsführer von Pegasus Solutions trat unter dem Motto "Multi Channeling ist Kult" an. Für ihn sei klar, dass jeder Hotelier die verschiedenen Kanäle gleichermassen bedienen müsse, damit der Gast das Angebot auch dort finde, wo er es suche. Dabei betonte Gruber: "Die Hotellerie muss die Preishoheit über ihr Produkt zurückerobern. "

Michael Simon von HRS verdeutlichte die rasant wachsende Bedeutung von Mobile Commerce und die zentrale Rolle, die hier den Hotelbuchungsportalen insbesondere für die mittelständische Hotellerie zufalle. Dabei bleibe der Preis im Internet der entscheidende Faktor", so der HRS-Geschäftsführer.

Heidi Böttcher, Senior Account Manager Germany von Booking.com, unterstrich die Bedeutung der Buchungsportale für das Incoming der Hotellerie: "Schliesslich kann eine Hotelwebsite nicht in 43 Sprachen aktuell gehalten werden", weiss Böttcher.

Ein klares Bekenntnis zum Kunden Hotellerie kam vom Industry Manager Travel von Google Germany Jan Peter Kretschmer: "Google will die Informationen der Welt organisieren und für alle zu jeder Zeit zugänglich und nützlich machen." Dies sei und bleibe das Business-Model: Google werde nicht zum Reisebüro, sicherte Kretschmer zu und informierte über die neuen Produkte Instant, Page Speed, Business Photo Center ("Hotelview"), Hotpot und Goggles.

Andrea Bianchi, Director Business Development for Distribution Logistics von Micros-Fidelio, hob die Bedeutung integrierter Lösungen für die Online-Distribution hervor und unterstrich, dass sich die Dienstleister gerade wegen der notwendigen technischen Aufrüstung immer mehr als Berater profilieren müssten. Social Media sei eine Republik, die der Hotelier im ureignen Interesse mitgestalten müsse, sagte Bianchi. Dabei käme es auch darauf an, die Distributionswege kostengenau zu selektieren.

Fair geht vor, wusste Marco Nussbaum. Der Geschäftsführer des Prizeotel Bremen-City stellte die tradierte Form der von den Portalen geforderten Ratenparität grundsätzlich in Frage und die Nullprovision in den Raum.

Er fragte: "Warum zahlen Fluggesellschaften und Mietwagenfirmen ihren Vermittlern keine Provision mehr, dafür die Hotellerie aber immer höhere? " Nussbaum plädierte für die unbedingte Umsetzung der Hotrec-Spielregeln zur Online-Distribution.

Am Anfang des Kongresstages hatte Jakob Riegger, Geschäftsführer von TrustYou, aufgezeigt, was das geeignete Werkzeug ist, um das "Rauschen im Netz" zu verstehen und mit diesem richtig umzugehen. Er stellte dar, wie TrustYou bei Gästebewertungen in Online-Portalen zwischen positiven, neutralen und negativen Aussagen unterscheidet und die Daten zur Analyse aufbereitet.

Im Internet ist alles messbar – auch der Erfolg, ist sich Prof. Dr. Constantin Lange sicher. Der Inhaber der publoCity GmbH & Co. KG beschrieb die optimale Steuerung von Google-Kampagnen.

Im Mittelpunkt des Kongressnachmittags standen die Themen Nachhaltigkeit, Umwelt und Gesundheit. Prof. Dr. Martin Grothe macht sich auf die Spur von Nachhaltigkeit und Gesundheit im Internet und gibt einen Überblick, wie man mit Social Media Analysen den "Gästen im Web zuhören" kann.

Welche Bedeutung Nachhaltigkeit im Hoteleinkauf hat, beleuchtete Frank Pahlke, Direktor Kundenservice der Progros Einkaufsgesellschaft, und stellte die Frage: "Nachhaltigkeit und Trusted Food im Hoteleinkauf: Imagefaktor oder Kostenschleuder?"

Seit 1992 können in allen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft Produkte und seit 2000 auch Dienstleistungen mit dem Umweltzeichen der Europäischen Kommission, der Euro-Blume, ausgezeichnet werden. Dr. Peter Buttner von der RAL gGmbH klärte in seinem Vortrag über das Europäische Umweltzeichen (EU-Ökolabel) für Beherbergungsbetriebe auf.

Einen Blick hinter die Kulissen des umweltfreundlichsten Hotels der Welt gewährte Bertram Späth, Inhaber des Best Western Premier Hotels Victoria in Freiburg. Nach seinem Vortrag gibt es die Möglichkeit einer Führung durch das vorgestellte Haus.

Auch die Geschäftsführerin des Hotel Stadt Freiburg, Dr. Kirsten Moser, lud die Kongressteilnehmer zur Besichtigung in ihren Betrieb ein. Zuvor erörterte die Geschäftsführerin eines der ersten Patientenhotels in Deutschland, welche Chancen solche Häuser auf dem deutschen Markt haben und ob es sich dabei um eine "heilende Nische mit Aussicht" handelt.


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