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05.03.2012

Österreich: Kluft zwischen Stadt und Land

Wien, Salzburg und Innsbruck sind Zugpferde des Tourismus

Österreich legte im Zeitraum von 1997 bis 2011 um 15.5 Prozent bei den Nächtigungen zu. Im Vergleich dazu stiegen die Übernachtungen in den Städten mit 53.5 Prozent mehr als dreimal so stark. Diese Zahlen belegen, dass Österreichs positive Tourismusbilanz vor allem auf die Dynamik der Städte zurückzuführen ist.

Die "Arge Städte" – die Tourismuskooperation der österreichischen Landeshauptstädte – legte im Rahmen einer Pressekonferenz im Kongresszentrum Salzburg beeindruckende Zahlen vor: Die Zuwachsraten im österreichischen Tourismus während der letzten 15 Jahre sind wesentlich auf die dynamische Entwicklung der Städte zurückzuführen.

"Der gesamte österreichische Tourismus profitiert von den enormen Zuwachsraten in den Städten", betonte Norbert Kettner, Geschäftsführer von Wien Tourismus und Vorsitzender der Arge Städte, angesichts der grossen Kluft zwischen dem Städtetourismus und der Entwicklung im sonstigen Österreich.

Gemeinsam mit Dieter Hardt-Stremayr, Geschäftsführer von Graz Tourismus und Präsident von European Cities Marketing, dem führenden Netzwerk von Städtetourismusorganisationen und Kongressbüros, und Bert Brugger, Geschäftsführer der Tourismus Salzburg GmbH, präsentierte er dazu die aktuellen Zahlen.

Deutliche Unterschiede

Augenfällig wird die Kluft in Anbetracht der Übernachtungszahlen: Stiegen sie in Österreich – die Landeshauptstädte und Wien mit eingerechnet – von 1997 bis 2011 um 15.5 Prozent, wäre ohne die neun Städte nur ein Zuwachs von 11 Prozent erzielt worden. Die Zuwächse in den Städten lagen im Vergleichszeitraum bei 53.5 Prozent. In Wien bei 57.1 Prozent, in der Stadt Salzburg bei 47 Prozent.

Noch deutlicher wird die Bedeutung des Städtetourismus im Vergleichszeitraum 2002 bis 2011: Legten die neun Städte bei den Nächtigungen um 41.7 Prozent zu, lag das Nächtigungsplus in Österreich (inklusive Städte) nur bei 7.9 Prozent. Ohne die Städte wäre sogar nur ein Plus von 3.8 Prozent erzielt worden.

Ein ähnliches Bild ergeben die Ankünfte für diesen Zeitraum: In den Städten stiegen sie um 47.8 Prozent, in Österreich (inklusive Städte) um 26.5 Prozent und ohne Städte nur um 20.7 Prozent. Wien, Salzburg und Innsbruck sind die stärksten Zugpferde: So legte Wien bei den Nächtigungen von 2002 bis 2011 um 49 Prozent zu, Salzburg über 37 Prozent und Innsbruck um knapp 17 Prozent. "Alle neun Städte zusammen sind eindeutig Österreichs Tourismus-Turbo", so Kettner.

Der internationale Städtetourist

Der Städtetourismus gilt aber nicht nur als Motor, sondern auch als Seismograph für den Gesamttourismus: Veränderungen in der Kaufkraft der Herkunftsmärkte werden im Segment des Städtetourismus am schnellsten und stärksten spürbar.

Doch wie sieht der typische Städtetourist aus? Er ist rund vierzig Jahre alt, sehr gut gebildet und mit überdurchschnittlich hohem Haushaltseinkommen, das sich auch bei den Ausgaben niederschlägt: Diese sind in der Stadt weit höher als auf dem Land.

Zudem sind die Städtetouristen internationaler als der durchschnittliche Österreich-Urlauber. Stammt dieser noch zu 69 Prozent aus den Ländern Österreich, Deutschland und der Schweiz, kommt beispielsweise über ein Viertel der Wien-Besucher nicht aus Europa.

Der differenzierte Nationen-Mix in den Städten bewirkt eine Risikostreuung: Bricht ein wichtiger Herkunftsmarkt ein, wird das verminderte Gästeaufkommen weit leichter kompensiert. "Wir, die in der Arge vertretenen Städte, betreiben gemeinsam mit der Österreich Werbung als einzige Destinationen wirklich konsequent internationales Tourismusmarketing, und das kommt nicht nur uns selbst, sondern ganz Österreich zugute", so Norbert Kettner.

Trends und neue Geschäftsmodelle

Österreichs Landeshauptstädte profitieren vom generellen Trend zu Städtekurztrips als Zweit- oder Dritturlaub. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei rund 2 Tagen (2.18 in Wien, 1.8 Tage in Salzburg), die Buchungen dafür werden immer kurzfristiger.

Weitere Pluspunkte sind die Nähe der Städte zu Flughäfen, die auch von Billig-Fluglinien angeflogen werden, zudem ist der Städtetourismus weit weniger wetterabhängig. "Eine wichtige Rolle spielt das MICE-Segment und natürlich entwickelt sich parallel zur steigenden Nachfrage auch das Angebot mit neuen Geschäftsmodellen wie etwa Billigreisen von Handelsunternehmen oder neuen Hotelkonzepten im Budget-Segment in den Städten weiter", sagt Bert Brugger.

Vor allem im Hinblick auf die Kurzfristigkeit der Reiseentscheidung bilden die neuen Technologien und Online-Systeme verbesserte Möglichkeiten, um schnell auf Veränderungen in der Nachfrage reagieren zu können.

"Dennoch muss betont werden, dass Österreichs Städte nicht einfach nur von weltweiten Trends und dem neuen Konsumverhalten profitiert", fasst Bert Brugger zusammen. "Tatsache ist, dass Österreichs Städte mit ihrem kulturellen Angebot, ihren schönen Altstädten und ihrer steten Weiterentwicklung selbst das mächtigste Argument für eine positive Reiseentscheidung sind."

Nächtigungsentwicklung 2002 bis 2011. Grafik: Tourismus Salzburg GmbH


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