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24.05.2012
Kein EHEC, aber Eitererreger
Kantonales Labor Zürich testet Sprossen
Für den EHEC-Ausbruch im vergangenen Jahr in Deutschland waren wahrscheinlich Keimlinge aus Ägypten verantwortlich. Das Kantonale Labor Zürich hat deshalb zahlreiche Sprossen getestet, die hierzulande im Handel waren – mit unappetitlichen Ergebnissen.
sda. Das gefährliche EHEC-Bakterium wurde zwar glücklicherweise in keiner der 13 Proben gefunden. Viele der getesteten Sprossenprodukte waren aber mit Keimen belastet, wie das Kantonale Labor in seinem Jahresbericht 2011 schreibt.
In zwei Fällen fand das Labor Staphylokokken, umgangssprachlich auch Eitererreger genannt. Bei allen Proben lag zudem die Zahl der Bakterien, Hefen und Schimmelpilze auf hohem Niveau.
Dies deutet darauf hin, dass entweder die Ausgangsprodukte bereits verunreinigt waren, die Produktion unhygienisch war oder die Lagerung falsch. Das Kantonale Labor weist in seinem Jahresbericht darauf hin, dass die deutschen Lebensmittelbehörden empfehlen, Sprossen nur durchgegart zu essen. In der Schweiz gibt es bis jetzt keine entsprechende Empfehlung.
Messanlage aus der Tschernobyl-Zeit
Auch die Atomkatastrophe in Fukushima hat das Kantonale Labor im vergangenen Jahr beschäftigt. Unmittelbar nach dem Unglück wurden zahlreiche Wasser- und Gemüseproben aus dem Kanton Zürich getestet. Es lagen keine erhöhten Werte vor.
Dass dem Kantonalen Labor eine Mess-Anlage zur Verfügung stand, war aber nicht selbstverständlich. Die Technik stammt noch aus dem Jahr 1986, als die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erstmals solche Messungen nötig machte.
In den letzten Jahren sei immer wieder zur Diskussion gestanden, ob sich der Aufwand für das Betreiben dieser Anlage überhaupt noch lohne, schreibt das Labor. Fukushima habe gezeigt, dass der Erhalt dieser 25 Jahre alten Anlage richtig gewesen sei.
Nur 19 Lebensmittelbetriebe mangelhaft
Insgesamt testete das Kantonale Labor im vergangenen Jahr 13'600 Lebensmittelproben. In über 2000 Fällen wurden Abweichungen von den gesetzlichen Bestimmungen festgestellt.
Mit Mikroorganismen belastet waren vor allem vorgekochte Lebensmittel aus dem Gastgewerbe. Oft beanstandet wurden auch unvollständige, falsche oder täuschende Beschriftungen, Pestizid-Rückstände und verdorbenes Frittieröl.
Geprüft wurden auch 12'000 Lebensmittelbetriebe. 97.3 Prozent arbeiteten gemäss Jahresbericht sauber oder hatten nur geringe Mängel. Nur in 19 Betrieben war die Lebensmittelsicherheit beim Überraschungsbesuch der Lebensmittelinspektoren nicht garantiert.
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Dossiers: Pandemie | Hygiene und Deklaration
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