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14.08.2014
Online-Geschäft boomt
Vertriebstrends in der Schweizer Hotellerie
2013 wurde jede fünfte Übernachtung in der Schweiz über Online-Buchungsplattformen generiert. Gleichzeitig verkaufen die Schweizer Hotels noch rund zwei Drittel aller Übernachtungen direkt an den Kunden. Zu diesen Schlüssen kommt eine Umfrage des Instituts für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz Wallis (HES-SO Wallis), welche im Auftrag des europäischen Hotelverbands Hotrec in der Schweiz und auf europäischer Ebene durchgeführt wurde.
Mit einem Anteil von 64 Prozent der 2013 in der Schweiz generierten Übernachtungen waren die direkten Buchungskanäle wie Telefon, Walk-ins, E-Mail oder das Buchungsformular auf der eigenen Webseite nach wie vor die mit Abstand wichtigsten Verkaufsschienen in der Schweizer Hotellerie. Tourismusorganisation (2.5%) oder klassische Reisevermittler wie Reisebüros, Touroperatoren oder Hotelketten (10%) haben dagegen für die Schweizer Hotelbetriebe an Bedeutung verloren.
Online-Reiseplattformen (OTA): Booking dominiert
Die Online-Reiseplattformen generierten 2013 rund jede fünfte Logiernacht (19.4%) in der Schweizer Hotellerie. Als populärste Online-Reiseplattform konnte Booking den Marktanteil in der Schweiz innerhalb der letzten drei Jahre von 53 Prozent (2011) auf 70 Prozent (2013) steigern. Zusammen mit HRS und Expedia mit einem Anteil von jeweils rund 10 Prozent der OTA-generierten Logiernächte dominieren diese drei Akteure den Markt klar. Insgesamt lag der Anteil der elektronischen Vertriebskanäle (OTAs, Globale Distributionssysteme und Echtzeitbuchungen über die hoteleigene Webseite) bei knapp einem Drittel.
80 Prozent der Betriebe mit Gratis-WLAN
Der Trend zum mobilen Internet ist in der Schweizer Hotellerie weiterhin spürbar. 2013 waren 45 Prozent der Betriebe (Vorjahr 40%) mit einer mobilen Hotelwebseite oder einer mobilen Buchungsapplikation aktiv. Fast alle Hotels (94%) verfügen über eine eigene Webseite, und 80 Prozent der Betriebe ermöglichen ihren Gästen einen gratis WLAN-Zugang.
Im Umgang mit innovativen Lösungsansätzen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie hat die KMU-dominierte Schweizer Hotellerie allerdings noch Potential. Jedes zweite Hotel gibt an, über eine moderne Hotelsoftware (PMS) zu verfügen, aber nur 8.2 Prozent nutzen einen webbasierten Ansatz. Das Kundenbeziehungsmanagement über eine eCRM-Lösung wird lediglich von 9 Prozent der Betriebe eingesetzt.
Kontext der Studie
Die Untersagung der Meistbegünstigungsklauseln von HRS durch das Bundeskartellamt in Deutschland und Österreich hat ein Schlaglicht auf die überragende Bedeutung der Online-Distribution für die europäische Hotellerie geworfen. Die Hotelverbände in Europa (Schweiz: Hotelleriesuisse und GastroSuisse) starteten deshalb Anfang 2014 unter der Federführung der Hotrec, dem europäischen Dachverband der Hotels, Restaurants und Cafés, erstmals eine gemeinsame und einheitliche Umfrage zum Status Quo im Bereich der Hoteldistribution. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Tourismus (ITO) der Fachhochschule Westschweiz Wallis in Siders durchgeführt.
Seit 2003 führen die Forscher des Instituts für Tourismus der HES-SO Wallis in Zusammenarbeit mit Hotelleriesuisse regelmässig Umfragen zur Entwicklung der Buchungskanäle in der Schweizer Hotellerie durch. Die aktuelle Hotrec-Erhebung wurde zwischen Februar und April 2014 bei über 2000 Mitgliedern von Hotelleriesuisse und bei den Hotels von GastroSuisse durchgeführt und basiert auf den Resultaten von 279 auswertbaren Antworten.
- Google zu fairen Online-Praktiken anhalten
- Preishoheit von den Buchungsplattformen zurückholen
- Hoteliers haben die Macht der Portale unterschätzt
Dossiers: Hotellerie | Onlinevertrieb | Marketing
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