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22.01.2018
Französischer «Jahrhundertkoch» gestorben
Paul Bocuse 11. Februar 1926 - 20. Januar 2018
Der international berühmte französische Spitzenkoch und Vater der «Nouvelle Cuisine», Paul Bocuse, ist tot. Er starb im Alter von 91 Jahren in seinem Restaurant in Collonges-au-Mont-d'Or bei Lyon, das er bis zuletzt leitete.
sda afp. «Der Gastronomiepapst hat uns verlassen», schrieb der französische Innenminister und ehemalige Bürgermeister von Lyon, Gérard Collomb, im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Der französische Präsident Emmanuel Macron würdigte Bocuse, der seit Jahren an der Parkinson-Krankheit litt, als «Verkörperung der französischen Küche» und «mythische» Persönlichkeit. «Sein Name bringt die französische Gastronomie in ihrer Grosszügigkeit, ihrem Respekt vor Traditionen, aber auch ihrem Erfindungsreichtum auf den Punkt.»
«Monsieur Paul war Frankreich», schrieb Collomb: «Schlichtheit und Grosszügigkeit. Erstklassigkeit und Lebensart.» Der Chef des Gastronomieführers Gault & Millau, Côme de Chérisey, würdigte Bocuse als «grossen Mann». Als Mitbegründer der «Nouvelle Cuisine» habe er am «Big Bang in der französischen und weltweiten Gastronomie» mitgewirkt.
Die Gastronomie im Blut
Bocuse wurde am 11. Februar 1926 in Collonges-au-Mont d'Or geboren. Seine Familie war dort seit 1765 in der Gastronomie tätig. Der junge Bocuse lernte sein Fach unter anderem bei der berühmten Drei-Sterne-Köchin Eugénie Brazier in Lyon und bei Fernand Point, seinem Mentor und Vordenker, in Vienne.
Später übernahm er den elterlichen Betrieb am Ufer der Saône und machte ihn im Laufe der Jahre zum weltberühmten Gourmettempel.
1958 verlieh ihm der Gastronomieführer Guide Michelin seinen ersten Stern, der zweite Stern folgte zwei Jahre später. 1961 wurde Bocuse als «bester Arbeiter Frankreichs» ausgezeichnet. Den dritten Stern gab es 1965. Das Restaurant «Paul Bocuse» in Collonges-au-Mont d'Or hat die drei Michelin-Sterne nunmehr seit 53 Jahren – ein Rekord.
Berühmt wurde Bocuse unter anderem als Mitbegründer der «Nouvelle Cuisine», die auf den Eigengeschmack frischer und hochwertiger Waren setzt. Zu den Klassikern seiner Küche gehört die Trüffelsuppe «VGE», die der Spitzenkoch 1975 für den damaligen Staatschef Valéry Giscard d'Estaing entwarf, als dieser ihn in die französische Ehrenlegion aufnahm. Eine weitere Bocuse-Spezialität ist das Bressehuhn mit Morchelsauce.
Geschäftstüchtiger Charmeur
Der geschäftstüchtige Koch eröffnete nicht nur in Frankreich eine Reihe von Restaurants, sondern auch im Ausland, und schaffte damit ein wahres Küchenimperium. Er gründete auch eine Gastronomieschule und rief den internationalen Kochwettbewerb «Bocuse d'Or» ins Leben. Sowohl der Gault & Millau als auch das Culinary Institute of America kürten Bocuse zum «Jahrhundertkoch».
Der Meisterkoch liebte nicht nur das gute Essen, sondern auch die Frauen: Der Spitzenkoch lebte polygam. Er war seit 1946 mit seiner Ehefrau Raymonde verheiratet, lebte aber auch offen mit anderen Frauen zusammen.
«Ich liebe Frauen», sagte Bocuse einmal. «Heutzutage leben wir zu lange, um ein ganzes Leben mit einer Einzigen zu verbringen.» Bocuse hinterlässt eine Tochter aus seiner Ehe mit Raymonde und einen Sohn aus einer anderen Verbindung.
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Dossier: Gastronomie
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