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01.12.2020

Lage im Hotelgewerbe spitzt sich bedrohlich zu

Entlassungswelle ist in vollem Gange

Die neuste Lageeinschätzung von Hotelleriesuisse zeichnet vor allem für die Städte ein alarmierendes Bild. Härtefallhilfen müssen nun rasch fliessen, um eine Konkurswelle zu verhindern.

Die Entlassungswelle in der Hotellerie geht ungebremst weiter. Das zeigen die neusten Zahlen zur Lageeinschätzung in der Beherbergungsbranche. Als dringendste Massnahmen gegen Konkurse erachten die Betriebe für die kommenden Monate Härtefallhilfen und einen garantierten Nullzinssatz bei Covid-Krediten.

Kurzarbeit, Investitionsstopps und reduzierte Betriebskapazitäten bleiben weiterhin wichtige Instrumente zur Liquiditätssicherung, wobei der Bedarf an Kurzarbeit weiter steigt. In Anbetracht der düsteren Aussichten braucht es jetzt ein klares Bekenntnis der Regierung zur Wintersaison.

Eine aktuelle Branchenumfrage von Hotelleriesuisse zeigt, dass sich die Lage für die Hotellerie in den kommenden Monaten weiter zuspitzt. Eine Entlassungswelle ist bereits in vollem Gange.

Dies zeigt: Nach der einschneidenden ersten Pandemiephase, trifft die zweite Welle die Hotellerie mit voller Wucht. Deshalb fordert Hotelleriesuisse den Bundesrat auf, möglichst bald ein Bekenntnis zur Wintersaison in der Schweiz abzugeben. Um Konkurse auf breiter Front zu verhindern, ist weiter die rasche Umsetzung von Härtefallhilfen – in Form von A-fonds-perdu-Beiträgen – entscheidend.

Städte leiden am meisten

Die Prognosen für die Wintersaison sind alarmierend. Alle Gebiete rechnen mit einem rückläufigen Geschäftsgang gegenüber dem Vorjahr, wobei sich die Einschätzungen für die kommenden Monate seit der letzten Befragung im September 2020 deutlich verschlechtert haben (Alpin 76% vs. 56%; Land 89% vs. 57%; Stadt 95 vs. 90%). Klar am stärksten betroffen ist weiterhin die Stadthotellerie, bei der 95 Prozent der Betriebe gegenüber dem Vorjahr mit einem negativeren Geschäftsgang rechnen.

Die hohe Anzahl geplanter Entlassungen geht ungebremst weiter. In der Stadthotellerie werden dreimal mehr Entlassungen erfolgen als in alpinen Gebieten (53% vs. 18%) und beinahe doppelt so viele wie auf dem Land (53% vs. 33%).

Die dramatische Situation hat auch Auswirkungen auf die Preise: So sind 66 Prozent der Stadthotels gezwungen, ihre Preise in den kommenden Monaten nach unten anzupassen, in alpinen Gebieten sind 21 Prozent der Hotels von dieser drastischen Massnahme betroffen. Dies ist unter anderem auf die niedrige Auslastung infolge der fehlenden ausländischen Nachfrage und einen kompletten Einbruch des Geschäftstourismus zurückzuführen.

Härtefallhilfen und Nullzins am dringlichsten

Als wichtigste Unterstützungsmassnahmen nennen die befragten Betriebe Härtefallhilfen bei Umsatzeinbussen von mindestens 40 Prozent sowie einen garantierten Nullzins für die gesamte Laufzeit bei Covid-Krediten. Damit die Härtefallregelung nun schnell und zielgerichtet umgesetzt werden kann, sollte das Parlament in der laufenden Session auf Anpassungen im grossen Stil verzichten und die Umsetzung weitgehend gemäss bundesrätlichem Vorschlag verabschieden. Die Kantone stehen ausserdem in der Pflicht, eine sehr rasche Abwicklung der Härtefallhilfe sicherzustellen.

Konkurswahrscheinlichkeit steigt

Die Dringlichkeit von Unterstützungsleistungen wird durch die neusten Zahlen unterstrichen, nach denen die Konkurswahrscheinlichkeit in der Hotellerie erneut höher geschätzt wird als in den vergangenen Umfragen. Während im September rund 6 Prozent (Juni 3%) der Hotelbetriebe eine Konkurswahrscheinlichkeit von 61 Prozent und mehr angaben, rechnen gegen Ende November bereits 8 Prozent mit einem solch hohen Konkursrisiko. Während dieser Wert in der Stadthotellerie gegenüber September leicht gesunken ist (von 11% auf 9%), hat sich dort mit 27 Prozent der Anteil derjenigen dramatisch erhöht, welche ihr Konkursrisiko als 41 Prozent und höher einschätzen (+18%). Diese Zahlen zeigen, dass die Gefahr von flächendeckenden Konkursen real geworden ist.

Steigende Kurzarbeit und Investitionsstopps

Der Anteil der Betriebe, die Kurzarbeit in Anspruch nehmen müssen, ist schweizweit sehr hoch. So werden 77 Prozent der Befragten in den nächsten sechs Monaten davon Gebrauch machen (+11 Prozentpunkte gegenüber der September-Umfrage), bei der Stadthotellerie sind es sogar 88 Prozent.

Die Corona-bedingten Liquiditätsprobleme bleiben auf stabilem Niveau hoch: Nach wie vor geben zwei Drittel der Hotelbetriebe (67%) an, ihre geplanten Investitionen in den nächsten sechs Monaten aufzuschieben. Weiter geben 46 Prozent der Betriebe an, in den nächsten Monaten ihre Betriebskapazitäten reduzieren zu müssen, was einem Anstieg um 7 Prozentpunkte gegenüber der letzten Umfrage entspricht.

Kalte Jahreszeit mit gezielten Massnahmen retten

In Anbetracht der düsteren Aussichten für die Hotellerie muss die Wintersaison unter Einhaltung von strengen Schutzmassnahmen zwingend ermöglicht werden. Dafür ist der flächendeckende Einsatz von Corona-Schnelltests in der Tourismusbranche zwingend, damit Quarantäne bei Negativresultaten verhindert oder verkürzt werden kann.

Hotelleriesuisse fordert den Bundesrat zudem auf, ein Bekenntnis zur Skisaison in der Schweiz abzugeben. Ebenso muss das für die Branche wichtige Festtagsgeschäft mit gezielten Anpassungen ermöglicht werden.

So fordert Hotelleriesuisse über Weihnachten und Neujahr die Abschaffung der Sperrstunde für Hotelgäste, eine Verkürzung der Sperrstunde für externe Restaurantgäste, eine Flexibilisierung der 4er-Tischregel sowie die Erlaubnis von Veranstaltungen mit professionellen Künstlern im Gastrobereich mit über 50 Personen. Ansonsten droht die Situation, dass sich Gäste vermehrt in privaten Räumlichkeiten aufhalten und feiern, wo Schutzmassnahmen entweder nicht oder kaum umgesetzt und kontrolliert werden (können).

Die Umfrage wurde von Hotelleriesuisse vom 24. bis 27. November 2020 durchgeführt. In diesem Zeitraum haben rund 450 Mitglieder des Verbands Fragen zur aktuellen Lage beantwortet.


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