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03.02.2012
Schweizer Billigbier – aber nicht für die Gastronomie
Restaurants sind die besten Werbeträger für Biermarken
Auch Schweizer Brauereien sind in der Lage, Billigbier herzustellen. Ja, es ist auch auf der Hochkosteninsel möglich, einen Liter Bier für weniger als einen Franken zu verkaufen. Typische Gastronomiegebinde in dieser Preisklasse sucht man allerdings vergeblich.
Feldschlösschen erhöht seine Bierpreise per 1. Mai 2012 um durchschnittlich 4.4 Prozent. Sämtliche Gebinde und Absatzkanäle sind von den Aufschlägen betroffen, doch eine in der Schweiz gebraute Marke nimmt der Branchenleader aus. Es ist dies "Anker", eine Marke, die ursprünglich in Frenkendorf BL gebraut und 1976 in die damalige Cardinal-Gruppe integriert wurde.
Heute steht "Anker" für billiges, einwandfreies Dosenbier. 12 Liter des Biers (24er-Pack mit 50cl-Dosen) kosten bei regelmässigen Aktionen im Coop CHF 14.40, manchmal sogar CHF 12. Das ergibt einen Nettopreis (ohne Mehrwertsteuer) von 93 bis 111 Rappen pro Liter.
Doch nicht nur Feldschlösschen ist mit "Anker" und "1291" in der Lage, günstige Biere herzustellen. Heineken Switzerland braut beispielsweise die Handelsmarken "Tell" und "Prix Garantie". Das Schweizer Bier "St. Gotthard" wird von Ramseier Hitzkirch für Aldi produziert und kostet dort 89 Rappen pro 50cl-Dose, exklusive Mehrwertsteuer also CHF 1.65 pro Liter.
Bei "Landi" ist die in der Schweiz gebraute Eigenmarke "Farmer" zum Dauertiefpreis von 55 Rappen pro 50cl-Flasche erhältlich. Exklusive Mehrwertsteuer ist das ein Literpreis von 102 Rappen. Auch die Denner-Eigenmarke zeigt, dass Bier in der Hochkosteninsel Schweiz nur einen Franken pro Liter kosten muss.
Der Listenpreis für einen Liter Fassbier beträgt bei Feldschlösschen je nach Marke CHF 3.17 bis CHF 3.32 – also doppelt bis drei Mal so viel, wie die Hausfrau im Supermarkt bezahlt!
Feldschlösschen will mit den Preiserhöhungen "die eigenen Marken stärken" und "in den Biermarkt investieren", also die Marketinganstrengungen erhöhen. Man trete so "dem steigenden Anteil der Importbiere entgegen".
Den Import von günstigeren (aber qualitativ einwandfreien und teilweise hochstehenden) Bieren mit einer Preiserhöhung zu bekämpfen, ist nun wirklich absurd!
Natürlich ist es richtig, Marken zu bewerben. Die beste Bierwerbung sind gastgewerbliche Verkaufsstellen, die sich verpflichten, die jeweiligen Biere exklusiv zu führen und sich "gratis" an der Hausfassade eine Leuchtreklame montieren zu lassen.
In Restaurants, Bars und Clubs werden die Biermarken erlebbar. Sie laden sich dort mit Kultur und Lifestyle auf. Das ist hundertmal mehr wert als jedes Plakat!
Bevor Feldschlösschen seine gut gefüllten Schatullen dem klassischen Werbemarkt öffnet, müsste die Firma erst einmal die Wirte für ihre "Werbeleistung" anständig entschädigen. Gastronomen, verkauft Eure Werbeplätze!
Pro 100 Hektoliter Bier bezahlen Restaurateure nun im Einkauf 1500 Franken mehr. Holt Euch dieses Geld wieder herein, indem ihr Feldschlösschen für Leuchtreklamen und Werbeschilder zur Kasse bittet!
Das geht nicht? Der Detailhandel macht das schon lange: Er lässt sich Erst- und Zweitplatzierungen, Werbungen, Gestell-Facings und Cent-Offs bezahlen! Auch Rabatte für Grossgastronomen fliessen zum Teil aus dem Marketingbudget.
Individualgastronomen, worauf wartet Ihr?
- Wann schlägt Heineken auf?
- Wirte über Feldschlösschen verärgert
- Getränkekonzerne und Importeure zocken Wirte ab
Dossiers: Bier | Marketing
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