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11.11.2025
Hysterische Weltverbesserer
Bekommt die Uni Basel bald eine vegane Mensa?
Der Basler Studierendenrat fordert eine Mensa mit rein pflanzlicher Kost. Dieser Forderung schlossen sich an einer Urabstimmung, die allerdings nur eine Stimmbeteiligung von 28 Prozent verzeichnete, 53 Prozent der Teilnehmer an. Jetzt überlege ich mir, in Uni-Nähe einen Imbiss mit Schnitzeln und Würsten zu eröffnen.
Spass beiseite: Das Abstimmungsergebnis lässt mich etwas an der Intelligenz und vor allem an der Eignung des akademischen Nachwuchses zweifeln: Sieht so die künftige Elite unseres Landes aus?
Wäre ich selbst Veganer, würde ich mich für Omnivoren starkmachen, deren Ernährung sowohl tierische als auch pflanzliche Kost umfasst. Das sind immerhin weit mehr als 90 Prozent der Menschen. Oder um ein Zitat umzuwandeln, das manche Voltaire zuschreiben: «Ich verabscheue, was Sie verzehren, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass Sie das Recht haben, es zu essen.»
Militanten Veganern reicht es nicht, eine Auswahl an rein pflanzlichen Gerichten zu haben. Sie wollen anderen vorschreiben, ebenfalls auf tierische Produkte zu verzichten. Der Anblick von Fleisch, Wurst und Käse scheint ihnen eine Zumutung zu sein.
Moralgetränkter Zeitgeist
Was sagt uns dies über den Geisteszustand dieser Aktivisten? Braucht es schon bald eine Triggerwarnung für die Übersensiblen? Wird es in Zukunft noch erlaubt zu sein, für Fleischwaren zu werben? Überhaupt zu werben?
Mit dem Totschlagargument «Klimawandel» hält autoritäres Denken auch in der Schweiz Einzug. Allerdings hat es auf das Weltklima nicht den geringsten Einfluss, wenn an der Uni der Cappuccino mit Hafermilch getrunken wird. Und wer seine Spaghetti lieber mit Bolognese und Parmesan isst, statt mit Tomatensauce, ist doch kein «Klimasünder»!
Natürlich dürfen wir uns neuen Ernährungstrends nicht verschliessen: Gastronomen, die keine attraktiven fleischlosen Angebote haben, schaden ihrem Geschäft. Es darf aber nicht sein, dass der Zeitgeist und eine moralgetränkte Politik abschliessend bestimmen, was auf dem Teller landet.
Kulturkampf um das Fleisch
Fleisch ist ein wertvolles Lebensmittel, das uns lebensnotwendiges Eiweiss liefert. Ein kompletter Verzicht führt oft zu einem Mangel an Vitamin B12, was zu neurologischen Störungen führen kann und das Risiko von Demenzerkrankungen erhöht. Der Körper benötigt Vitamin B12 für den Energiestoffwechsel, sein Immunsystem, zur Bildung von Blutzellen und zum Aufbau der Nervenhüllen.
Es ist schade, dass Fleisch zum Gegenstand eines Kulturkampfes geworden ist. Die Umerziehung in den Küchen erinnert an den Puritaner Oliver Cromwell im 17. Jahrhundert. Die englische Küche hat sich bis heute nicht von den Bemühungen dieses Eiferers erholt…
Die Neu-Puritaner*innen scheinen nicht zu wissen, dass Essen auch etwas mit Genuss zu tun hat. Sie wollen uns vorschreiben, wie wir uns zu verpflegen haben. Dabei werden sie unterstützt von einer Reihe von NGO – wobei man untersuchen müsste, wie regierungsunabhängig diese wirklich sind – und von Medienschaffenden, die eine vegane Welt herbeischreiben wollen.
Die Moralisierung der Esskultur bedroht die Freiheit. Vor diesem Hintergrund wird der Verzehr eines Schweinebratens zum Akt des Widerstands. Noch haben sich die Volksbeglücker nicht durchgesetzt und wir können dies straffrei tun.
Maurus Ebneter
Präsident Wirteverband Basel-Stadt
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Dossiers: Ernährung | Verbotswahn
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