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18.09.2009
Möglichst nah am Wohnort produziert
Extreme "Locavores" werden zu Urban Farmers
"Locavores" nennen sich in Amerika umweltbewusste Menschen, die nur essen, was möglichst nah an ihrem Wohnort produziert wurde. Toleriert werden Lieferdistanzen von höchstens 180 Kilometer, bei einigen "Kolonialwaren" auch mehr. Die Bewegung hat – wie schon vieles zuvor – ihren Ursprung in Kalifornien.
Früchte, Gemüse, Käse und Fleisch aus der Umgebung sind dank kurzer Transportwege vitaminreicher und frischer. Zudem schonen sie den Planeten. Solche Gedanken liessen junge Frauen in San Francisco ein provokatives Ernährungskonzept entwickeln. Sie nannten sich "Locavores" und assen fortan nur noch Nahrungsmittel, die in einem Umkreis von höchstens hundert Meilen um den Wohnort gewachsen und produziert werden.
Die entstandene Bewegung trifft den Zeitgeist und findet immer mehr Anhänger. In New York brechen Menschen den Asphalt auf, um Gemüse zu kultivieren. Andere halten auf ihren Dachterrassen Bienenstöcke. In Pärken werden Kürbisfelder angelegt. "Urban Farming" inmitten von Glas, Beton und Stahl trägt nicht nur zur Artenvielfalt bei, sondern stärkt auch das Umwelt- und Ernährungsbewusstsein der städtischen Bevölkerung. "Eating locally" wird zum Trend.
Die Diskussionen der "Lohas" (Lifestyle of Health and Sustainability) drehen sich mittlerweile nicht mehr in erster Linie um Bio- und Fair-Trade-Produkte, sondern um den "environmental footprint". Wie nachhaltig ist eine naturnahe Landwirtschaft, wenn deren Produkte um die halbe Welt geflogen werden?
Die Detailhändler reagieren auf den Trend zu regionalen Produkten und bieten immer mehr "Lokales" an. Restaurants tun sich teilweise noch etwas schwer damit. Ein Grund mag darin liegen, dass die Konzentration auf Heimisches den Speisezettel stark einschränkt. Noch sind viele Gäste nicht bereit, der Umwelt zuliebe auf ihre Lieblingsspeisen zu verzichten. Ein Trend zu mehr Saisonalität und Regionalität ist dennoch klar erkennbar.
In der Schweiz haben regionale Produkte nicht nur aus lokalpatriotischen Präferenzen oder aus dem Zeitgeist heraus Erfolg. Monokulturen sind bei uns selten, was die Auswahl an Lebensmitteln aus der Nähe sehr gross macht. Neben der diversifizierten Landwirtschaft trägt auch die vergleichsweise kleingewerbliche Struktur von Lebensmittelproduktion, Handel und Gastronomie dazu bei, dass unser kulinarisches Erbe lebendig bleibt.
- Bio-Äpfel aus Argentinien?
- Alte Weizensorten werden "wiederbelebt"
- Steigende Nachfrage nach Speisen aus der Region
Dossiers: Agrarpolitik | Ernährung | Nachhaltigkeit
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