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04.07.2012

Wie Konsumenten in Zukunft essen wollen

Der moralische Druck beeinträchtigt die Freude

Was ist den Konsumenten beim Essen wichtig? Und wie verändern sich ihre Wünsche im Laufe der Zeit? Diesen Fragen ist das Gottlieb-Duttweiler-Institut in seinem "Consumer Value Monitor" zum dritten Mal nachgegangen – mit teilweise beunruhigenden Ergebnissen.

Konsumenten nehmen das Lebensmittelangebot verglichen mit früheren Erhebungen negativer war. Skepsis und Pessimismus überwiegen, schlimmer noch: Herr und Frau Schweizer bezweifeln immer mehr, dass sich das Angebot in absehbarer Zeit verbessern werde.

Klar ist auch, dass der Preiskampf der vergangenen Jahre die Zufriedenheit und das Vertrauen verringert hat. Trotz tieferen Preisen glauben immer mehr Konsumenten, Lebensmittel würden zu teuer verkauft.

Kritischer sind sie zudem hinsichtlich der Wertschöpfungskette. Waren ihnen "regional" und "bio" bereits früher wichtig, so hat jetzt zusätzlich der Wunsch nach fairen Arbeitsbedingungen in der globalen Lebensmittelproduktion zugenommen. Auch ein Verzicht auf tierische Produkte wird immer häufiger zur Option.

Der moralische Druck, beim Konsum das Richtige zu tun, beeinträchtigt die Freude am Essen. Hinzu kommt die Sorge ums körperliche Wohlergehen. Gesundheit ist denn auch seit Jahren ein zentraler Wert beim Thema Food.

Was braucht es, damit die Konsumenten wieder ein entspannteres Verhältnis zum Essen bekommen? Keine weiteren Labels und Pseudo-Neuerungen, sondern einen kräftigen Ruck: Disruptive Innovationen in jedem Sektor des Lebensmittelmarktes. Solche, die scheinbare Widersprüche überwinden und Genuss ohne Reue erlauben.

Die Anbieter sind gefragt, die gute Nachricht ist: Wer sich jetzt etwas Kluges einfallen lässt, wird die Herzen der Konsumenten im Sturm erobern. Der neue Wertemonitor des GDI soll dazu Inspiration liefern.


"Die Konsumenten misstrauen dem Essen immer mehr"

Beim Essen überwiegt Pessimismus – dies die Erkenntnis des aktuellen Consumer Value Monitor. Autorin Mirjam Hauser im Gespräch.

Sie haben untersucht, wie die Konsumenten übers Essen denken. Was denken die denn?

Wir haben beobachtet, dass Skepsis und Misstrauen in Bezug auf das Lebensmittelangebot zugenommen haben. Die Konsumenten sind heute noch weniger zufrieden mit dem Ernährungsmarkt als bei unserer letzten Erhebung vor zwei Jahren. Und sie glauben auch nicht, dass sich in Zukunft etwas bessern wird. Es überwiegt also der Pessimismus, und es fehlen die grossen Visionen.

Ein düsteres Bild. Wie konnte es so weit kommen?

Das hat verschiedene Gründe. Einerseits haben Misstrauen und Enttäuschungen sich über die vergangenen Jahre verstärkt durch überzogene und nicht gehaltene Marketingversprechen. Der einseitige Fokus der Werbung auf den Preis hat zusätzlich falsche Signale ausgesandt – Kunden wurden nur noch stärker auf den Preis sensibilisiert, anstatt die dahinterliegende Leistung zu verstehen. Und drittens haben die Konsumenten Mühe mit dem bestehenden Sortiment: Die Kunden wollen kein Entweder-oder, sondern einfach rundum "gute" Produkte. Aber hier stecken wir in einer Sackgasse.

Und wie kommen wir aus dieser Sackgasse wieder raus?

Vermutlich braucht es einen kräftigen Ruck. Zumindest müssen Anbieter aus dem "Kategorien-Denken" ausbrechen und wirkliche Innovationen bringen: solche, die die Bedürfnisse der Konsumenten besser bedienen. Man könnte den Fokus stärker auf ein vorselektioniertes, schlankes und "gutes" Sortiment legen sprich: frisch, natürlich, nachhaltig, regional, saisonal, authentisch. Und dann braucht es eine transparente Kommunikation und die glaubhafte Vermittlung von sozialen und ökologischen Mehrwerten dieser Produkte. Damit man die Dinge wieder beim Namen nennt, anstatt sie mit Worten zu verfälschen.

Ernährung und Esskultur im Laufe der Zeit. Bild: GDI


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